Brustkrebs, Eierstockkrebs, Basalzellkarzinom

Erhöhtes Krebsrisiko durch Haarefärben?

Stuttgart - 08.09.2020, 09:15 Uhr

Sowohl die Internationale Agentur für Krebsforschung, die Weltgesundheitsorganisation WHO als auch die FDA überwachen seit Jahren die Daten zur Sicherheit von Haarfärbemitteln. (s / Foto: focusandblur / stock.adobe.com)

Sowohl die Internationale Agentur für Krebsforschung, die Weltgesundheitsorganisation WHO als auch die FDA überwachen seit Jahren die Daten zur Sicherheit von Haarfärbemitteln. (s / Foto: focusandblur / stock.adobe.com)


Neue Daten von 117.200 Krankenschwestern

Ob Haarefärben das Krebsrisiko erhöht – die Daten dazu sind widersprüchlich. Nun haben Wissenschaftler einen erneuten Anlauf genommen und anhand von Daten einer großen Kohortenstudie versucht zu analysieren, ob permanente Haarfärbemittel das Krebsrisiko und die Sterblichkeit beeinflussen: „Personal use of permanent hair dyes and cancer risk and mortality in US women: prospective cohort study“ erschien jüngst im British Medical Journal. 

Als Datengrundlage dienten 117.200 überwiegend weiße US-Krankenpflegerinnen der Nurses Health Study, die 36 Jahre lang beobachtet wurden.  

Nurses Health Study

Die Nurses Health Study ist eine laufende große prospektive Kohortenstudie, die 1976 begann und an der 121.700 US-Krankenpflegerinnen im Alter von 
30 bis 55 Jahren teilgenommen haben. Alle zwei oder vier Jahre erhalten die Teilnehmerinnen Fragebögen, unter anderem mit Fragen zur Ernährung. Die meisten Nachbeobachtungs-Fragebögen hatten mit über 90 Prozent hohe Rücklaufquoten. 

Ausgeschlossen wurden Teilnehmerinnen, bei denen bereits eine Krebsdiagnose vorlag oder die keine Angaben zur Verwendung von Haarfärbemitteln machten, sodass 117.200 Teilnehmerinnen zur Auswertung blieben. Um zu bewerten, in welchem Maß die Pflegerinnen permanenten Haarfärbemitteln ausgesetzt waren, wurden das Alter bei Erstfärbung, die Zeit seit der ersten Anwendung und die kumulative Dosis (berechnet aus Dauer und Häufigkeit der Anwendung) abgefragt. Fragen, die unter anderem beantwortet werden mussten, waren: „Wurde jemals ein permanentes Haarfärbemittel verwendet?“ und „Für wie viele Jahre wurden permanente Haarfärbemittel verwendet?“, „Wie oft benutzen Sie gegenwärtig permanente Haarfärbemittel?" und „In welchem Alter haben Sie zum ersten Mal eine permanente Haarfarbe verwendet?“.  

Alle zwei Jahre wurden die Daten aktualisiert, wobei die Expositionsanalyse bereits 1982 beendet wurde, das bedeutet: Bereits ab diesem Zeitpunkt wurde die Verwendung von Haarfärbemitteln nicht mehr neu abgefragt. Die Wissenschaftler unterschieden in ihrer Auswertung zwischen „Jemals-Anwender“ und „Niemals-Anwender" von Haarfärbemitteln. 



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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