Was passiert bei technischen Problemen, wenn der Server nicht erreichbar ist? Wie funktioniert das E-Rezept in der Heimversorgung? Den gesamten Beitrag von Heike Gnekow zum „E-Rezept ganz praktisch“ können Sie auch unter www. interpharm.de im Nachhinein anschauen. Wenn Sie dann auch noch 7 von 10 Fragen zu den jeweiligen Vorträgen richtig beantworten, können Sie noch jeweils einen Fortbildungspunkt pro Vortrag für Ihr freiwilliges Fortbildungszertifikat erwerben .Mehr Infos und Tickets unter WWW.INTERPHARM.DE
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Digitaler Datensatz ans Rechenzentrum
Was passiert also beim E-Rezept? Ganz anschaulich erzählte Gneokow: „Der Patient hat ein Leiden, er geht mit seinem Handy zum Arzt, dieser stellt ein E-Rezept aus, wobei die Rezeptdaten verschlüsselt abgelegt werden.“ Im Modellprojekt Wandsbek erfolgt dies dezentral auf dem Server des Arztes, und der Patient erhält den Schlüssel dazu, den sogenannten Token oder QR-Code, auf sein Handy. Dieses Schlüssels bedarf es, um die Rezeptdaten zu öffnen. Was, wenn dieser Schlüssel in die falschen Hände gerät? „Mit dem Token allein kann man gar nichts machen“, so Gnekow. Er bestehe aus einer Aneinanderreihung von Zahlen und Buchstaben und enthalte keine Information, die man knacken könnte.
In der Apotheke schließlich präsentiere der Patient sein E-Rezept, es baue sich eine sichere Verbindung zum Server der Arztpraxis auf, und die Daten könnten abgerufen werden. Die Apotheke dispensiert sodann die Arzneimittel, und der elektronische Datensatz wird direkt ans Rechenzentrum geschickt. „Wir können alles voll digital abbilden: E-Verordnung beim Arzt, die elektronische Einlösung in der Apotheke und die elektronische Abrechnung.“
Wenn der Patient kein Smartphone hat?
In diesem Fall wird der vollständig elektronische Prozess an einer Stelle unterbrochen: Der Patient erhält seinen QR-Code ausgedruckt. Ansonsten ändert sich im Prozess nichts. Gnekow geht allerdings davon aus, dass es künftig immer weniger Menschen ohne Smartphone geben wird. Für viele rüstige Rentner gehöre es mittlerweile zum Alltag, versiert zu whatsappen und über Facetime zu telefonieren.
Schnellere Versorgung und weniger Retaxationen
Die Apothekerin sieht einen großen Vorteil in der Geschwindigkeit: Die Patienten würden schneller versorgt und E-Rezepte könnten schneller, nämlich täglich, abgerechnet werden. Bislang werden Papierrezepte in Apotheken, je nach Größe der Apotheke, vielleicht dreimal im Monat abgeholt.
Einen weiteren Vorteil hat Gnekow bei den Rezepten beobachtet: Sie seien klar und eindeutig – und nicht mehr „exotisch“ verordnet und von Patientenhand verknittert. Die großen Ziele seien weniger Fehler auf dem Rezept und weniger Retaxationen. So könnte man beispielsweise keine abgelaufenen Rezepte versehentlich abrechnen. Auch ist Gnekow optimistisch, dass es künftig keine Gründe mehr geben wird, dass handschriftlich auf dem Rezept etwas ergänzt werden muss. „Ich denke, dass das über eine krasse Standardisierung laufen wird, was wir aktuell noch handschriftlich ergänzen. Ich sehe es als Chance, die eingebürgerten Regeln zu hinterfragen, ob eine Sonder-PZN nicht ausreichend ist“, so Gnekow. Und: „Handschriftliche Ergänzungen werden hoffentlich schlichtweg nicht mehr notwendig sein.“
Auch bei Hilfsmitteln hofft Gnekow auf Erleichterungen: Denn wie kann der Patient den Erhalt beim E-Rezept quittieren? „Es gibt dann keine Patientenunterschrift“, so Gnekow. Zumindest im Modellprojekt. Hilfsmittel sind allerdings auch nicht in Schritt 1 zu realisieren, ab 2022 werden Fertigarzneimittel realisiert und in Stufe 2 dann Hilfsmittel. Hier gibt es noch kein konkretes Startdatum. Gnekow: „Auch hier sind E-Rezepte eine Chance, das Thema Unterschrift bei Hilfsmitteln zu hinterfragen.“
1 Kommentar
Dafür
von Karl Friedrich Müller am 07.10.2020 um 16:07 Uhr
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