Online-Kammerversammlung in Schleswig-Holstein

Christiansen zuversichtlich trotz dystopischer Entwicklungen

Kiel - 23.11.2020, 13:00 Uhr

Dr. Kai Christiansen: „Nicht den Kopf in den Sand stecken." (Foto: tmb/ DAZ.online)

Dr. Kai Christiansen: „Nicht den Kopf in den Sand stecken." (Foto: tmb/ DAZ.online)


Zehn Semester Studium als bevorzugte Perspektive

Mit Blick auf künftige Aufgaben müssten die Apotheker in die Ausbildung des Nachwuchses investieren, erklärte Christiansen. Auch das Studium müsse sich neuen Herausforderungen stellen. Da die Verabschiedung und Umsetzung einer neuen Approbationsordnung fünf bis acht Jahre dauere, sei es Zeit für eine Novellierung. Die Apothekerkammer Schleswig-Holstein habe dazu ein erstes Gespräch mit Hochschulprofessoren und Studentenvertretern geführt. Alle seien sich einig, dass der Erhalt der einheitlichen Approbation oberstes Ziel sein müsse. Doch der Weg dahin werde noch spannend. In der späteren Diskussion erklärte Professor Dr. Christian Peifer, Universität Kiel, als bevorzugtes Szenario erweise sich die Ausdehnung des Studiums auf zehn Semester. Dann könnten zusätzliche Inhalte der Klinischen Pharmazie integriert werden, ohne die naturwissenschaftliche Basis zu schwächen. Doch dies könne nicht kostenneutral sein. Daher komme es auf die Reaktion der Politik an. Das Gegenszenario sei ein Bachelor-Master-Studium, das von den Universitäten gestaltet werde. Doch das wäre die Zerschlagung der Pharmazie, mahnte Peifer. Schon jetzt würden einzelne Universitäten solche Studiengänge ergänzend anbieten oder planen. Christiansen betonte, dass in Schleswig-Holstein alle Betroffenen in die Diskussion einbezogen würden. Das Land wolle eine geeinte Meinung an den Bund weitergeben. Als Lösungsansatz für die Finanzierung eines verlängerten Studiums regte Christiansen an, die europäische Ebene zu nutzen.

Stabile Kammerbeiträge

Eine wesentlich einfachere Botschaft hatte Christiansen zu einem anderen Aspekt. Trotz sinkender Apothekenzahl habe die Apothekerkammer Schleswig-Holstein keine Beitragserhöhungen geplant. Die Beiträge seien damit im fünften Jahr in Folge stabil. Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Dr. Roswitha Borchert-Bremer, ergänzte, auch in den nächsten zwei bis drei Jahren sei nicht mit Beitragserhöhungen zu rechnen.



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

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von Rainer W. am 24.11.2020 um 13:42 Uhr

Ich bin erst zuversichtlich wenn wir jedes Jahr eine Honorarerhöhung bekommen.

So wie Ärzte, Beamte, Angestellte und alle anderen Branchen. Das Honorar gehört jedes Jahr nach oben angepasst.

Die erste Anpassung darf ruhig üppig ausfallen, größenordnung 40-50%, um den Stillstand und die gesteigerten Kosten und Inflation auszugleichen. Danach gebe ich mich mit einer Erhöhung gekoppelt an die erhöhung Abgeordnetendiäten zufrieden.

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