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Senat bittet Apothekerkammer um Unterstützung
Berlin braucht pharmazeutisches Personal für Impfzentren
Wie derzeit alle Bundesländer bereitet sich Berlin auf die geplante Massenimpfung vor. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hat die Apothekerkammer der Hauptstadt um Unterstützung gebeten, um pharmazeutisches Personal für die Corona-Impfzentren zu gewinnen. Ab sofort können sich berufserfahrene und studierende Pharmazeuten bei der Kammer für die Impftätigkeit registrieren.
Wie die Apothekerkammer Berlin mitteilte, bereitet derzeit die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (SenPGP) die Inbetriebnahme der sechs Corona-Impfzentren (CIZ) in der Hauptstadt vor. Als CIZ-Standorte sind die Messe Berlin, Flughafen Tegel, Erika-Heß-Eisstadion, Velodrom, Arena Berlin und Flughafen Tempelhof eingerichtet. Die Impfzentren sollen täglich – auch an Wochenenden – von 9 bis 19 Uhr geöffnet sein.
Sobald entsprechende Impfstoffe zugelassen und geliefert werden, soll die Impfung gegen SARS-CoV-2 in Berlin bis voraussichtlich Ende April laufen. Weil Impfpersonal dringend gesucht wird, hat Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci die Apothekerkammer Berlin um Unterstützung gebeten. Die Kammer hat mit einem Anschreiben an die Mitglieder und auf ihrer Website einen entsprechenden Aufruf gestartet, dass für die CIZ noch Apotheker:innen, PTA, Pharmazieingenieure, Pharmazeut:innen im Praktikum und Pharmaziestudierende gesucht werden.
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Für den Zeitraum ab sofort bis Ende April kann sich pharmazeutisches Personal auf der Website der LAK Berlin registrieren. Dafür wurde auf der Homepage ein Personalfragebogen eingerichtet. In diesem können Interessierte ihre persönlichen Daten, Angaben zur Berufsqualifikation und Erfahrung, zur zeitlichen Verfügbarkeit und zum gewünschten Einsatzort eintragen. Die Daten würden dann mit der Einverständniserklärung an die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung sowie an die Betreiber der CIZ zur weiteren Koordination übermittelt, heißt es auf der Website.
Aufgaben in den Impfzentren
Das Personal der pharmazeutischen Vorbereitungsbereiche werde geschult und in die Abläufe der CIZ eingewiesen, erklärt die Kammer. Aufgabe des Personals sei, den Biontech/Pfizer-Corona-Impfstoff BNT162b2 zu rekonstituieren und Dosen aufzuziehen. Dabei werden Teams von idealerweise zehn Personen gebildet. Diese Gruppen setzen sich zusammen aus diensthabenden Apotheker:innen, acht Zubereiter:innen und einem bzw. einer Springer:in.
Die erforderlichen Berufsqualifikationen der Zubereiter:innen und Springer:innen können sein: Apotheker:in, PTA, Pharmazieingenieure sowie Pharmazeut:innen und im Praktikum. Für vorbereitende Tätigkeiten können im Bedarfsfall zusätzlich Pharmaziestudierende eingesetzt werden. Die Teams arbeiten an sieben Tagen im Zwei-Schichtsystem, voraussichtlich von 8:30 bis 14:30 Uhr und von 13:30 bis 19:30 Uhr. Die diensthabenden Approbierten sind für die Überwachung und Anleitung der Rekonstitution, die Dokumentation und die Qualitätskontrolle zuständig.
Arbeitsvertrag und Vergütung
Für die Tätigkeit in den CIZ erhält das pharmazeutische Personal einen Arbeitsvertrag mit dem Land Berlin oder den Betreibern der CIZ, teilte die Kammer mit. Die Vergütung erfolgt nach Aufgabenbereichen. So erhalten diensthabende Apotheker:innen des pharmazeutischen Vorbereitungsbereichs einen Stundenlohn von 120 Euro, Apotheker:innen 100 Euro, PTA und Pharmazieingenieure 40 Euro, Pharmazeut:innen im Praktikum 20 Euro und Studierende der Pharmazie im Hauptstudium 15 Euro. Zudem seien in den CIZ entsprechende Vorkehrungen zum Schutz der dort tätigen Mitarbeiter:innen getroffen worden.
Die Apothekerkammer Berlin bittet von individuellen Anfragen abzusehen und ausschließlich das Textfeld am Ende des Personalfragebogens „CIZ-Personal“ zu verwenden. Die Antworten der gesammelten Fragen werden in einer FAQ-Liste erstellt und auf der Kammerhomepage veröffentlicht. Bereits registrierte Interessenten werden per E-Mail informiert. Über weitere aktuelle Entwicklungen zu den CIZ informiert die Kammer via Newsletter.
Mitwirkung trotz hoher Arbeitsbelastung
Die Präsidentin der Apothekerkammer Berlin, Dr. Kerstin Kemmritz, und Anke Rüdinger, Vorsitzende des Berliner Apothekervereins, Apotheker-Verband Berlin (BAV) e.V, haben in ihrem Aufruf, Mitarbeiter:innen für die CIZ freizustellen, Verständnis für die Arbeitsbelastung geäußert. Diese sei gerade in der Herbst- und Winterzeit verstärkt durch die Pandemie und den Fachkräftemangel sowie die Versorgung der Risikogruppen mit FFP2-Masken derzeit extrem hoch. Dennoch sehe man die Notwendigkeit, dass Approbierte und PTA mit der pharmazeutischen Tätigkeit in den Impfzentren daran mitwirken, die Pandemie endlich einzudämmen.
1 Kommentar
Lächerlich
von Reinhard Rodiger am 14.12.2020 um 21:10 Uhr
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