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Verschärfte Maßnahmen in der Corona-Pandemie
Regierung will für schnellere Impfstoff-Produktion sorgen
Söder: Auch für die Impfbereitschaft trommeln
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, warb bei den Kritikern für mehr Zurückhaltung. „Es entsteht ein Eindruck, als sei etwas gescheitert, was noch nicht mal richtig angefangen hat“, sagte sie der „Saarbrücker Zeitung“. „Es läuft zwar nicht so schnell, wie ich mir das wünschen würde. Aber es war absehbar, dass der Impfstoff am Anfang knapp ist.“ Buyx rief zu „mehr Augenmaß“ auf, der Ton sei ihr „etwas zu negativ“. Kritische Fragen seien in Ordnung, aber wichtig sei, auch zu vermitteln, „dass wir endlich einen Weg aus der Pandemie vor uns haben“.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach bei der gestrigen Pressekonferenz zum Bund-Länder-Beschluss einen weiteren Aspekt der Impfung an, über den er sich Gedanken macht: „Wir sind ja jetzt dabei, auch in den Pflegeheimen zu impfen, und es ist nicht so, dass die Impfquote dort extrem hoch ist“, erklärte er. Und das sowohl bei den Bewohnern als auch den Pflegekräften. „Insofern werden wir auch noch einmal nicht nur für mehr Impfstoff trommeln müssen, sondern auch für die Bereitschaft, diesen Impfstoff dann auch abzunehmen“, sagte Söder.
Private Treffen: Ein Haushalt + eine weitere Person
Gestern hatten Bund und Länder sich darauf geeinigt, bestehende Einschränkungen für die Bürger bis Ende Januar zu verlängern und teils zu verschärfen. Künftig sollen private Treffen nur noch mit einer Person, die nicht zum eigenen Haushalt gehört, erlaubt sein. Die Länder sollen für Kreise, in denen sich binnen sieben Tagen mehr als 200 Menschen pro 100.000 Einwohner neu infiziert haben, den Bewegungsradius der Bürger auf 15 Kilometer um den Wohnort begrenzen – damit ist Merkel zufolge nicht die Wohnadresse, sondern zum Beispiel die Stadt gemeint.
Ziel ist, die anhaltend hohe Zahl der Neuinfektionen zu senken. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen bekanntgab, haben die Gesundheitsämter 21.237 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 1.019 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Eine Interpretation der Daten bleibt schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden. Es wurde deutlich weniger getestet. Das RKI geht davon aus, dass die Daten frühestens Ende nächster Woche/Anfang übernächster Woche wieder belastbar sind, wie es auf Anfrage hieß.
Kurz nach den Beschlüssen vom Dienstag wurde deutlich, dass einige Bundesländer davon wohl abweichen werden. Auch im Umgang mit den Schulen zeichnet sich kein einheitliches Bild der Länder ab. Die Unterschiede zwischen den Ländern bei der Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) sind enorm. Bundesweit lag diese am Mittwochmorgen bei 127,3. Die höchsten Inzidenzen hatten am Dienstag Sachsen mit 262,1 und Thüringen mit 244,6. Den niedrigsten Wert hatte Bremen mit 73,7.
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