Neuer Vertrag

EU will bis zu 300 Millionen weitere Impfdosen von Moderna

Berlin - 17.02.2021, 14:45 Uhr

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen bei einer Rede vor dem Europäischen Parlament am 10. Februar 2021. (s / Foto: IMAGO / Le Pictorium)

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen bei einer Rede vor dem Europäischen Parlament am 10. Februar 2021. (s / Foto: IMAGO / Le Pictorium)


Die EU-Kommission hat einen Vertrag über bis zu 300 Millionen weitere Impfstoffdosen des US-Herstellers Moderna ausgehandelt. Dies teilte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel mit. Nach Angaben aus Kommissionskreisen sollen 150 Millionen Dosen dieses Jahr geliefert werden. Zudem besteht eine Option auf weitere 150 Millionen Dosen für 2022.

Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr zunächst 160 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Moderna geordert. Jetzt kommen bis zu 300 Millionen Dosen hinzu, informierte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, heute in Brüssel. Davon sollen 150 Millionen noch in diesem Jahr geliefert werden, für das Jahr 2022 besteht eine Option auf weitere 150 Millionen. Der Vertrag wurde am Mittwoch vom Kollegium der Kommissare gebilligt. Nun haben die EU-Staaten einige Tage Zeit, mögliche Einwände zu erheben. 

Der Moderna-Impfstoff ist eine von drei Vakzinen, die bereits in der EU zugelassen sind. Die Arzneimittelbehörde EMA gab am 6. Januar grünes Licht und erteilte eine bedingte Zulassung. Seither wird der Impfstoff auch in Deutschland verwendet. Es handelt sich wie beim Vakzin von Biontech/Pfizer um einen mRNA-Impfstoff. Beide haben eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent. 

Im Vergleich zum Impfstoff von Pfizer/Biontech gilt das Moderna-Mittel als etwas leichter handhabbar, da es nicht so stark gekühlt werden muss. Der Hersteller sitzt in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts, produziert aber auch in der EU. 

Seit dem Start der Impfkampagne in der EU am 27. Dezember 2020 gibt es unter anderem in Deutschland Kritik, dass zu wenig Impfstoff vorhanden sei. Mit der Nachbestellung wächst die Chance, dass sich die Lage schrittweise entspannt. Auch Moderna hatte allerdings zeitweilig Lieferengpässe angezeigt. Die für das erste Quartal avisierten 10 Millionen Dosen sollen dennoch bis Ende März ausgeliefert werden. 

Modernas Mittel braucht zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen, um wirksam zu sein. In mRNA-Impfstoffen sind genetische Informationen des Erregers enthalten, aus denen der menschliche Körper ein Viruseiweiß herstellt. Ziel der Impfung ist es, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anzuregen, um die Viren abzufangen, bevor sie in die Zellen eindringen und sich vermehren.

Auch Biontech/Pfizer liefern mehr

Auch bezüglich des Impfstoffs von Biontech/Pfizer gibt es gute Nachrichten aus Brüssel: Der Vertrag der Hersteller mit der Europäischen Union über eine Nachbestellung von bis zu 300 Millionen Dosen Corona-Impfstoff ist endgültig unter Dach und Fach. Die beiden Unternehmen meldeten den Abschluss am Mittwoch. Die EU-Kommission hatte die Vereinbarung bereits im Januar bekannt gemacht.

Demnach sollen voraussichtlich in diesem Jahr weitere 200 Millionen Dosen Impfstoff an die EU gehen, davon wiederum 75 Millionen im zweiten Quartal 2021. Darüber hinaus besteht eine Option auf weitere 100 Millionen Dosen. Die Nachbestellung ergänzt den im vergangenen Jahr geschlossenen Vertrag über die Lieferung von 300 Millionen Dosen. Die mögliche Gesamtmenge steigt damit auf 600 Millionen Dosen.


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