„Apotheken-Drohnen-App“

Universität Halle testet Arzneimittellieferung via Drohne

Dillingen/Stuttgart - 01.04.2021, 13:59 Uhr

Entwickler der Universität Halle arbeiten derzeit an einer „Apotheken-Drohnen-App", die der Verteilung von Arzneimitteln dienen soll. (Foto: IMAGO / agefotostock)

Entwickler der Universität Halle arbeiten derzeit an einer „Apotheken-Drohnen-App", die der Verteilung von Arzneimitteln dienen soll. (Foto: IMAGO / agefotostock)


An der Universität Halle fiel am gestrigen Mittwoch der Startschuss zu einem derzeit eher noch ungewöhnlichen Projekt. Dort entsteht eine Apotheken-App zur Verteilung von Medikamenten mit Hilfe einer Drohne. Das System soll ältere und immobile Menschen besonders auch in entlegenen Gebieten  versorgen. 

Drohnen lassen sich auf vielfältige Weise einsetzen – warum nicht auch für die Verteilung von Medikamenten. Das dachten sich auch die Entwickler und Ideengeber der Universität Halle am Weinberg Campus. In Anwesenheit von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) führten sie dort auf dem Gelände am Campus einen Flugversuch mit einer mit Medikamenten bestückten Drohne vor. Mit dem von der Universität Halle unterstützten Projekt zu der sogenannten Apotheken-Drohnen-App wollen die Initiatoren ein Verteilsystem von Medikamenten mittels Drohne unter realen Bedingungen testen, teilte die Deutsche Presseagentur (dpa) gestern mit.

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Ziel des Projektes sei es, die Lebensqualität von älteren und pflegebedürftigen Menschen zu sichern, erklärte die Universität. So stünden unter anderen mobilitätseingeschränkte oder in ländlichen Regionen lebende Patienten im Fokus. Während der Projektlaufzeit von zwei Jahren solle das System aus Rezepteingang, Warenverteilung und Zustellung via Drohne zur Marktreife gebracht werden, sagte einer der Entwickler.

Bei der Zustellung über eine Drohne sollen die Medikamente über eine Seilwinde zum Empfänger hinabgelassen werden. Eine Landung der Drohne sei unter Umständen zu umständlich, sagte einer der Initiatoren. Der Prototyp der Drohne müsse daher an manchen Stellen umgebaut werden. Als Sicherheitselement erhält die Drohne einen kleinen Fallschirm.

Initiator des Projekts ist ein Apotheker aus Dessau. Gemeinsam mit Softwareentwicklern und Drohnenherstellern soll nun an dem Projekt geforscht werden. Dafür erhielt die Gruppe eine Förderung des Bundesbildungsministeriums über rund 680.000 Euro.

Halle ist nicht die einzige Hochschule, die an einem derartigen Projekt arbeitet. So wird z.B. auch an der Hochschule Anhalt in Bernburg im Studiengang Logistik und Luftverkehrsmanagement ein Konzept für Arzneimittellieferungen an Patienten per Drohne entwickelt. Zudem gibt es bereits Länder wie Ruanda oder Tansania, wo seit 2016 Blutkonserven und lebenswichtige Arzneimittel aus Versorgungszentren in schwer erreichbare und schlecht angeschlossene Gebiete per Drohne geflogen werden.


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