Viertes Bevölkerungsschutzgesetz

Kabinett bereitet Weg für „Bundes-Notbremse“

Berlin - 13.04.2021, 16:45 Uhr

Die Bundesregierung zieht die Notbremse: Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sollen künftig einheitliche Maßnahmen greifen. (Foto: Robert / stock.adobe.com)

Die Bundesregierung zieht die Notbremse: Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sollen künftig einheitliche Maßnahmen greifen. (Foto: Robert / stock.adobe.com)


Schulen: Keine Präsenzpflicht ab Inzidenz 200

Schüler:innen und Lehrpersonal an allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen sind bei Teilnahme am Präsenzunterricht zweimal in der Woche auf SARS-CoV-2 zu testen. Bei einer Inzidenz von über 200 in einem Landkreis ist es vorbei mit der Präsenz.

Vorgesehen ist zudem, dass der Bund über eigene Verordnungen die Corona-Maßnahmen vor Ort steuern kann – dazu bräuchte es aber jeweils die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat.

Nach dem Kabinettsbeschluss dringt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nun auf eine zügige Verabschiedung des Gesetzes: „Ich kann aus meiner Perspektive nur sagen: Je schneller es geht, umso besser ist das natürlich – sowohl im Bundestag als auch dann im Bundesrat“, sagte sie am heutigen Dienstag.

Einen Gesetzesbeschluss im Schnellverfahren soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aber nicht geben. Im Bundestag wollen die Fraktionen einen grundsätzlich möglichen Verzicht auf bestimmte Beratungsfristen nicht erteilen, der einen Parlamentsbeschluss noch in der laufenden Woche ermöglicht hätte.

Unumstritten sind die geplanten Regelungen, die an die 100er-Inzidenz anknüpfen nicht – vor allem die Ausgangsbeschränkungen. „Im weiteren Verfahren werden wir nochmal intensiv prüfen, dass neben dem Inzidenzwert weitere Kriterien herangezogen werden“, kündigte SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese an.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte, die geplanten Ausgangsbeschränkungen nicht aufzuweichen. Ausgangssperren hätten in Portugal, England und Frankreich eine wichtige Rolle bei der Pandemiebekämpfung gespielt, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“. Studien hätten auch eine klare Wirksamkeit nachgewiesen.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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2 Kommentare

Kopfschütteln

von Karl Friedrich Müller am 13.04.2021 um 18:29 Uhr

das Firmen geschlossen werden, wird nicht erwähnt. So treibt man kleine Firmen, Geschäfte; Lokale unsinnig in den Ruin. Sie haben alle gute Hygienekonzepte und der Betrieb ist nicht groß.
Große Firmen und Konzerne bleiben unbehelligt. Fast zumindest. Schulen und Kindergärten, wo viele Personen aufeinandertreffen, bleiben offen.
Augenwischerei, die nichts bringen wird. So wird es einen ewigen Schaukellockdown geben um plusminus 100.
Mit vielen Toten und Schwerkranken am Ende fürchte ich.
Wir werden aus der Sache nicht herauskommen, dafür werden die Kranken, je nach Impffortschritt, immer jünger. Da kommt eine Riesenherausforderung auf das Gesundheitswesen und den Staat zu, auch finanziell.
Lockdown, wenn schon, dann für alle, bis auf die, die bisher auch immer erreichbar sein mussten.

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AW: Kopfschütteln

von Karl Friedrich Müller am 13.04.2021 um 18:59 Uhr

man könnte es auch so umschreiben:
Mit der Priorisierung für die Großen macht man die Kleinen kaputt, damit die Großen maximale Gewinne einfahren.
Der Bürger zählt nach wie vor nicht. Und die Nöte der Ärzte und Pflegenden in den Krankenhäusern ignoriert man auch.
Man könnte sich auch mal überlegen, dass dort zu viel Geld sitzt, dass nun für die Bekämpfung der Pandemie eingefordert wird.
Furchtbare Politik, menschenverachtend.

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