Neues Handbuch der FIP

Wie Apotheken die Impfraten verbessern könnten

Remagen - 15.07.2021, 09:15 Uhr

Der Welt-Apothekerverband FIP hat ein neues Handbuch zu Impfservices in Apotheken herausgebracht. (Quelle: International Pharmaceutical Federation – fip.org)

Der Welt-Apothekerverband FIP hat ein neues Handbuch zu Impfservices in Apotheken herausgebracht. (Quelle: International Pharmaceutical Federation – fip.org)


In 36 Ländern gängige Praxis

Hiernach sind apothekenbasierte Impfungen in 36 der teilnehmenden Länder gängige Praxis. In 16 Ländern/Gebieten wird das Impfen in Apotheken aktuell vorgeschlagen oder bereits entwickelt. In 26 Ländern dürfen Apotheker die Impfungen in der Offizin selbst verabreichen, zum Beispiel in Australien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Irland, Israel, Kanada, Neuseeland, der Schweiz und in den USA. Apotheken sind weltweit an der Verabreichung von 36 verschiedenen Impfstofftypen beteiligt. Die häufigsten sind Impfungen gegen Influenza (29 Länder), Hepatitis B (19) und Tetanus (18). Vakzine gegen COVID-19 waren zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht verfügbar. Aus der Sicht der FIP ist mit Blick auf den rechtlichen Rahmen für Impfdienste durch Apotheken noch viel Luft nach oben.

Tool zur Selbstbewertung soll den Regierungen helfen

Als Haupthemmnis für eine erweiterte Rolle der Apotheker zur Verbesserung der Immunisierung der Bevölkerung wurde bei der Umfrage die fehlende Akzeptanz und Unterstützung durch Regierungen und andere Gesundheitsberufe ermittelt. Um diesem Problem zu begegnen, stellte die FIP Anfang dieses Jahres ein regulatorisches Selbstbewertungs-Instrument (2021) zur Verfügung. Es richtet sich vornehmlich an Regulierungsbehörden und politische Entscheidungsträger und soll diese bei der Weiterentwicklung der Apothekendienste in diesem Bereich unterstützen.

FIP-Präsident Jordan: „Nutzen ganz klar“

Aus seiner eigenen Erfahrung sei der Nutzen für die Bevölkerung, sich in der örtlichen Apotheke impfen zu lassen, gerade in diesen harten Zeiten der Pandemie ganz klar, schreibt FIP-Präsident Dominique Jordan in dem Vorwort zu dem Handbuch. Deshalb lohne es sich für den Beruf, alle notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um sich bei relevanten Interessengruppen in den Gesundheitssystemen dafür einzusetzen, dass Apotheker die Impfbefugnis erhalten.

Die Angebote der FIP in diesem Bereich sind als Beitrag der Apotheken zur Immunisierungsagenda 2030 der Weltgesundheitsorganisation und zum Global Vaccine Action Plan 2011–2020 zu verstehen.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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