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Hochwasser
Kammern wollen unbürokratisch helfen, Großhändler größtenteils verschont
Nach dem aktuellen Stand sind vor allem die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vom Hochwasser betroffen. Auch Apotheken müssen temporär schließen. Die jeweiligen Kammern wollen unbürokratisch helfen. Was die Großhändler betrifft, scheinen zumindest Sanacorp, Noweda, Gehe und Phoenix verschont geblieben zu sein.
Acht Apotheken vor allen aus dem Raum Hagen hätten sich am gestrigen Donnerstag bei der Apothekerkammer Westfalen-Lippe gemeldet und um eine Befreiung von der Dienstbereitschaft gebeten, erklärt ein Sprecher der Kammer gegenüber der DAZ. Die habe man natürlich direkt erteilt und parallel auch die Gesundheitsbehörden informiert. Der aktuelle Stand sei, dass es insbesondere um temporäre Gründe geht, also zum Beispiel: Wasser in den Keller gelaufen, in dem die Apotheken-EDV steht oder Apotheke sichern, damit der Kommissionierer nicht „absäuft“. Aber so dramatische Fälle, wie sie zum Teil die Fernsehbilder aus der Eifel in Rheinland-Pfalz vor Augen führen, seien nicht dabei gewesen, heißt es aus Münster. „Wir sehen zu, dass wir weiter unbürokratisch unterstützen, falls erforderlich (Umverteilung Notdienste etc.). Noch ist kein darüber hinaus gehender Unterstützungsbedarf zu sehen, das kann sich aber womöglich noch ändern“, so der Kammersprecher.
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Auch in Nordrhein, dem zweiten Kammerbezirk in Nordrhein-Westfalen, das mit Rheinland-Pfalz am stärksten vom Hochwasser gebeutelt ist, will die Kammer alles dafür tun, praktische und unbürokratische Lösungen zu finden, vor allen was die Fragen der Öffnungen der Apotheken und der Notdienstbereitschaft betrifft. Hier sei es selbstverständlich, dass der Situation angepasste Lösungen gefunden werden, so die Kammer. „Der Schutz von Leben und die Wiederherstellung der Arzneimittelversorgung haben Priorität. Alles andere kann später abgewickelt werden“, ist aus dem Präsidium zu erfahren. Man habe volles Verständnis, wenn die grundsätzlich erforderlichen Informationen über Schließungen an die Kammer nicht unmittelbar erfolgten, zeitnahe Rückmeldungen seien aber für das Lagebild und zur Aufrechterhaltung der Arzneimittelversorgung hilfreich und notwendig. Notwendige Schließungen werde man natürlich unbürokratisch genehmigen. Auch zeitnahe Informationen zur Nichtdurchführbarkeit von Notdiensten seien wichtig. Der Kammer lägen aus den Katastrophenregionen dazu bereits einige Dutzend Rückmeldungen vor. Hier seien bereits praktikable Lösungen gefunden, auch abseits der sonst üblichen Verfahrenswege.
Ein offenes Ohr für die Betroffenen
In Rheinland-Pfalz haben sich nach Aussage der dortigen Kammer bis zum heutigen Mittag zwölf Apotheken gemeldet und erklärt, dass sie aktuell ihren Betrieb aufgrund von Hochwasserschäden schließen müssen. Wobei nicht in jedem Fall Informationen über das Ausmaß des Schadens vorliegen, erklärt ein Sprecher gegenüber der DAZ. So habe man von einer Kollegin gehört, dass sie bereits kommende Woche wieder dienstbereit sei, andere werden wohl den ganzen August nicht mehr öffnen können. Auch hier bemüht sich die Kammer um unbürokratische Hilfe – und um ein offenes Ohr für die Betroffenen. Man regle die Notdienste mit dem Landesamt. Außerdem habe sich spontan ein Kollege gemeldet und einen Notdienst am Wochenende übernommen, überhaupt sei die Hilfsbereitschaft unter den Kollegen groß, so der Kammersprecher. Des Weiteren sei man natürlich dabei, die Versorgung der Bevölkerung zu organisieren. Arztpraxen und Kliniken seien schließlich auch betroffen. Die Menschen mussten ihre Häuser so schnell verlassen, dass sie die Dauermedikation oft nicht mitnehmen konnten. Die stehen jetzt in den Apotheken. Es werde noch heute eine Krisensitzung im Ministerium geben, so der Kammersprecher.
1 Kommentar
Hochwasserhilfe für KollegInnen
von Dr.Hans R. Diefenbach am 16.07.2021 um 21:00 Uhr
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