Kooperation bei Factoring Plus

Noventi bietet Einkaufsfinanzierung für Phoenix-Lieferungen

Süsel - 22.07.2021, 17:50 Uhr

Phoenix und Noventi kooperieren und machen Apotheken ein neues Angebot zur Einkaufsfinanzierung. (Foto: Phoenix group)

Phoenix und Noventi kooperieren und machen Apotheken ein neues Angebot zur Einkaufsfinanzierung. (Foto: Phoenix group)


Phoenix und Noventi betonen Flexibilität

Beide Anbieter – Phoenix und Noventi – betonen die Vorteile des neuen Angebots für die Apotheke durch zusätzliche Flexibilität. Ziel sei die Stärkung der inhabergeführten Apotheke. Florian Altenhof, Geschäftsleitung Vertrieb Phoenix Deutschland, erklärt dazu: „Wir freuen uns, gemeinsam mit der Noventi, unseren Kunden eine weitere Möglichkeit der Einkaufsfinanzierung anbieten zu können. Finanzielle Freiheit und die daraus gewonnene Flexibilität ist gerade in diesen herausfordernden Zeiten besonders wertvoll.“

Vorgeschichte von 2019 mit Gehe

Von Noventi gab es ein solches Angebot schon im Herbst 2019 zur Finanzierung von Warenkäufen beim Pharmagroßhändler Gehe. Schon damals wurde dies unter der Bezeichnung „Factoring plus“ angeboten. Auch damals wurde die Stärkung der Apotheken als Motivation herausgestellt. Von der Zusammenarbeit mit Gehe ist derzeit jedoch keine Rede mehr. Mittlerweile arbeiten Noventi und Phoenix als Partner bei gesund.de zusammen. Dazu passt die zusätzliche Kooperation bei der Einkaufsfinanzierung.

Kommentar: Möglich kritische Aspekte

Ein wichtiger Vorteil des neuen Angebots für die Apotheken dürfte in der kurzfristigen Verfügbarkeit liegen, besonders wenn andere Finanzierungsmöglichkeiten bereits erschöpft sind, beispielsweise aufgrund der Belastung durch die AvP-Insolvenz. Dabei erscheint die zunehmende Kooperation verschiedenartiger Anbieter rund um die Apotheke als bemerkenswert. Kritiker könnten darin nicht nur Lösungen für die Apotheke, sondern auch neue Probleme sehen. Denn wenn der Großhändler und das Rechenzentrum einer Apotheke zusammenarbeiten, kann die Apotheke sich schwerer von einem solchen Partner lösen, weil dies auch die Beziehung zum anderen tangiert. So könnte es für die Apotheke schwieriger werden, auf andere Angebote im Wettbewerb einzugehen, und dies könnte den Wettbewerb beeinträchtigen. Das auf kurze Fristen angelegte Konzept relativiert diese Kritik, aber die Grundidee kann durchaus als Gratwanderung erscheinen. Die enge Zusammenarbeit verschiedener Akteure, die die Apotheken stärken und ihnen freies Handeln ermöglichen möchten, könnte in manchen Fällen diese Freiheit auch einengen. Doch das größere Problem dürfte an einer anderen Stelle liegen: Es gilt als betriebswirtschaftliche Lehrbuchweisheit, dass langfristige Projekte auch langfristig finanziert werden sollten. Wenn eine Apotheke oder ein anderes Unternehmen also eine Einkaufsfinanzierung nutzen muss, um damit eine langfristige Investition zu finanzieren, gilt dieses Unternehmen als wirtschaftlich nicht mehr stabil. Doch das läge an der Apotheke und nicht an den Anbietern der Finanzierung.

Dr. Thomas-Müller-Bohn



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

geht mir auf den Wecker

von Karl Friedrich Müller am 22.07.2021 um 18:11 Uhr

so ziemlich jeden 2.Tag bekommt man von Noventi die Aufforderung (Angebot?), einen Kredit oder ähnliche Geschäfte abzuschließen. Wie Drücker an der Tür.
Zuviel Geld da? Negativzinsen vermeiden?
Also das ist viel zu viel. Belästigung.

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