Rund 90 Prozent des Apothekenpersonals sind bereits geimpft

Die DAZ hat beim Apothekenpersonal nachgehakt, wie es um ihren Impfstatus steht. Auch wenn die Umfrageergebnisse nicht repräsentativ sind – immerhin 1.068 DAZ-Leser:innen beteiligten sich, sodass man sich doch ein gewisses, vielleicht sogar deutliches Bild machen kann.

Demnach sind 940 Umfrageteilnehmer:innen (88 Prozent) bereits vollständig geimpft, weitere 37 (3,5 Prozent) haben zumindest die erste Dosis erhalten. Vier Teilnehmende erklärten, sie stünden kurz vor der ersten Impfung, 38 sagten, sie hätten noch keinen Termin. Lediglich 49 Personen (4,6 Prozent) gaben an, sie wollten sich auf keinen Fall impfen lassen.

Mitgemacht hatten vor allem Apotheker und Apothekerinnen (905 Teilnehmende) – aber auch PTA (100), PKA (13) und andere Mitarbeitende (50) stimmten mit. Die Ergebnisse ähneln sich. Die PKA sind sämtlich geimpft – nur eine hat erst eine Dosis verabreicht bekommen. Von den PTA wollen sich nur 3 Prozent gar nicht impfen lassen, bei den sonstigen Mitarbeiter:innen sind es hingegen 12 Prozent, die eine Impfung ablehnen.

Die am häufigsten genannten Gründe für die Nicht-Impfung waren Bedenken wegen Nebenwirkungen (43 Personen, 50 Prozent der nicht geimpften Teilnehmenden) und Zweifel, die Impfkampagne werde die Situation verbessern (19 Personen / 22 Prozent). 29 Teilnehmer:innen gaben sonstige Gründe an – genannt wurden hier insbesondere Schwangerschaft oder Stillzeit. 

Dass die Impfquoten bei den Apotheker:innen so hoch sind, ist sicher auch dem Umstand geschuldet, dass sie priorisiert geimpft wurden. Sollten die Zahlen unserer Umfrage auf alle Apotheken übertragbar sein, sind die Apotheker:innen und das Apothekenpersonal auf jeden Fall ein Vorbild für ganz Deutschland. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte in seinem Epidemiologischen Bulletin vom 8. Juli „eine Zielimpfquote (Impfschutz durch vollständige Impfung) von 85 Prozent für die 12- bis 59-Jährigen sowie von 90 Prozent für Personen ab dem Alter von 60 Jahren für notwendig und auch erreichbar“ erklärt. Könne der Sommer entsprechend für Impfungen genutzt und die Quote rechtzeitig erreicht werden, scheine eine ausgeprägte vierte Welle im kommenden Herbst und Winter unwahrscheinlich, so das RKI. Jedenfalls, wenn sich die Bevölkerung zusätzlich zur Impfung weiter an die Basishygienemaßnahmen halte und bei möglicherweise wieder ansteigenden Infektionszahlen Kontakte zu einem gewissen Grad reduziere.

Den jüngsten Zahlen des RKI zufolge (Datenstand 20. Juli 2021) sind aber erst 60,2 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung mindestens einmal und 47,3 Prozent vollständig geimpft. Schlüsselt man die Altersgruppen auf, liegt die Quote der vollständig Immunisierten bei den über 60-Jährigen bei 75,7 Prozent und bei den 18- bis 59-Jährigen bei 46 Prozent. Von den unter 18-Jährigen haben erst 2,1 Prozent einen vollständigen Impfschutz.