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Finanzexperte fordert Pflicht-Elementarversicherung

26.07.2021, 13:15 Uhr

Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von „Finanztip“ erklärt im Interview mit der AZ, warum die obligatorische Elementarversicherung aus seiner Sicht so viel Charme hat – und weshalb sie sich zuvor politisch nicht durchsetzen konnte. (Foto: Finanztip)

Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von „Finanztip“ erklärt im Interview mit der AZ, warum die obligatorische Elementarversicherung aus seiner Sicht so viel Charme hat – und weshalb sie sich zuvor politisch nicht durchsetzen konnte. (Foto: Finanztip)


Die Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen  hat auch einige Apotheken schwer getroffen. Auf Geld von der Versicherung können allerdings nur jene hoffen, deren Police Elementarschäden mit abdeckt. Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von „Finanztip“, Deutschlands größtem Online-Ratgeber rund ums Geld, erklärt im AZ-Interview, warum seiner Meinung nach jede Apotheke eine solche Versicherung haben sollte und er für die Zukunft sogar eine Versicherungspflicht für die beste Lösung hält.

Im Interview mit DAZ.online-Chefredakteurin Julia Borsch erklärt Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von „Finanztip“, dass die Hochwasserkatastrophe von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz keine normale Flut war, wie wir sie seit Jahrhunderten von Rhein, Elbe und Mosel kennen, sondern ein Starkregenereignis, das mit dem Klimawandel zu tun habe. „70 Prozent der Häuser sind von solchen Gefahren bedroht, sagen die Versicherer inzwischen. Deswegen bin ich an dem Punkt zu sagen, wegen dieser Starkregen­ereignisse und der klimatischen Veränderungen sollte man eine Elementarschadenkomponente bei seinem Gebäudevertrag in jedem Fall obligatorisch dabei haben“, so Tenhagen.

Für ihn als Verbraucherschützer hat das Obligatorium auch noch einen anderen Charme: „Wenn so ein massiver Schaden auftritt und die Menschen zum Teil ruiniert sind, kümmert sich der Staat, also der Bund, die Länder oder die Kommunen. Mit anderen Worten: Wir Steuerzahler als Kollektiv stehen dann dafür ein, dass die Häuser wiederhergestellt werden“, so Tenhagen. Er findet aber, dass es ein kleineres Kollektiv auch tun würde, nämlich das der Hausbesitzer. Es müsse ja nicht sein, das Studierende oder Rentnerinnen und Rentner mit ihrer Mehrwertsteuer dafür aufkommen, dass die Ge­bäudebesitzer ihre Häuser nicht versichern. Dann müsse man den Eigentümern aber natürlich auch eine Möglichkeit schaffen, sich zu versichern: „Deswegen das Obligatorium, in dem Moment kann die Versicherung nicht mehr sagen, ich ver­sichere dich nicht.“

Woran die Versicherungspflicht bislang gescheitert ist und mit welchen Kosten man rechnen muss, lesen Sie in der aktuellen AZ 2021, Nr. 30, S. 3

 


Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

Das soll ein Experte sein ?

von ratatosk am 26.07.2021 um 18:28 Uhr

Hat leider offensichtlich kaum Ahnung von der Sache ! Bei uns, außerhalb der 100 jährigen Hochwasserlinie kostet diese Versicherung , im kleinen Kollektiv !, 15 % der zu versichernden Schadens, also bei 300000 Euro schlappe 45000 ! . Ist also für die meisten ruinös. Nur wenn es eben auf alle verteilt wird, wie bei Häusern in der ehemaligen DDR per Gesetz ist eine tragbare Lösung erreichbar. Schließlich zahlen ja zu Recht auch alle Bundesländer für den Küstenschutz in der einen oder anderen Form mit und nicht nur die Gemeinden die gerade mal an der Küste liegen ! , alles das Gewäsch vom kleinen Kollektiv. Wenn solche Leute dann auch noch unbedarfte Politiker beeinflussen dürfen, darf man sich über den Unsinn der heutzutage in Politik und Verwaltung herauskommt nicht mehr sonderlich wundern.

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