Angst vor Doppelinfektion

Große Impfbereitschaft beim Grippeimpfen

Stuttgart - 21.10.2021, 15:15 Uhr

Noch 2019 lag die Impfbereitschaft bei den Älteren 10 Prozentpunkte niedriger. (Foto: ratana_k / AdobeStock)

Noch 2019 lag die Impfbereitschaft bei den Älteren 10 Prozentpunkte niedriger. (Foto: ratana_k / AdobeStock)


Die meisten der Befragten möchten mit der saisonalen Grippeimpfung eine gleichzeitige Infektion von Influenza und SARS-CoV-2 vermeiden. Einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Sanofi Pasteur zufolge will sich die Hälfte der Bevölkerung gegen Grippe impfen lassen, bei den über 60-Jährigen sind es sogar 65 Prozent. Die von der EU angestrebte Impfquote liegt bei 75 Prozent.

Die Grippeimpfbereitschaft steigt – das lässt zumindest das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Vaxigrip-Tetra®- und Efluelda®-Hersteller Sanofi Pasteur vermuten. Bereits im dritten Jahr in Folge befragte das Marktforschungsinstitut Ipsos dafür 1.000 Männer und Frauen, zum letzten Mal nun im September 2021.

Den Umfrageergebnissen zufolge wollen sich 51 Prozent der Befragten in diesem Winter gegen Grippe impfen lassen, bei den ab 60-Jährigen ist die Impfbereitschaft sogar größer und liegt bei 67 Prozent. Noch 2019 lag die Impfbereitschaft bei den Älteren 10 Prozentpunkte niedriger.

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Nun können Welten zwischen dem, was man sich vornimmt und dem, was man tatsächlich umsetzt, liegen. Wie viele impfwillige Senioren haben im letzten Jahr sodann ihren „Flu-Shot“ auch abgeholt? In der Tat zeigen die Zahlen, dass 2020 mit 58 Prozent nahezu alle der ab 60-Jährigen, die zuvor die Bereitschaft signalisiert hatten (66 Prozent), sich gegen Grippe haben impfen lassen.

Daten zu Grippeimpfquoten erhebt auch das Robert Koch-Institut (RKI), die letzten Daten stammen allerdings aus der Saison 2019/20. Hier lag die bundesweite Impfquote der ab 60-Jährigen bei 38,8 Prozent.

Was motiviert zur Grippeimpfung?

Laut der Sanofi-Umfrage ist aktuell für knapp die Hälfte (43 Prozent) die treibende Kraft zur Grippeimpfung, eine parallele Infektion mit SARS-CoV-2 zu vermeiden. Rund jeder Dritte (36 Prozent) gibt an, mit der Influenzaimpfung grippebedingte Risiken und Komplikationen verhindern zu wollen, und etwa gleich viele (34 Prozent) möchten ihre Familie und ihr Umfeld schützen. Nicht unterschätzen darf man den Umfrageergebnissen zufolge außerdem den Einfluss der Hausärztin oder des Hausarztes auf die Impfentscheidung: 32 Prozent der Befragten, die sich ganz bestimmt oder wahrscheinlich gegen Grippe impfen lassen, nennen als Grund den Rat ihres Arztes. Drei Viertel der Befragten (74 Prozent) stehen der Grippeimpfung generell positiv gegenüber.

75-Prozent-Impfquote verfehlt

Dass die COVID-19-Pandemie der Grippeimpfung einen Booster verschafft hat, zeigten jüngst auch Daten des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI). Denen zufolge haben Vertragsärzt:innen in der Grippesaison 2020/21 insgesamt 14,6 Millionen Influenza-Impfungen verabreicht und damit deutlich mehr als in den Jahren zuvor: 2018/19 hatten sich den vertragsärztlichen Abrechnungsdaten zufolge insgesamt 10,8 Millionen Versicherte gegen Grippe impfen lassen, 2019/20 waren es 11,3 Millionen. Damit stieg der Anteil der Grippegeimpften im letzten Jahr verglichen mit der Vorsaison um 3,3 Millionen Impfungen, während der Sprung von 2018/19 auf 2019/20 nur 500.000 mehr Grippeimpfungen ausmachte.

Trotz dieser erfreulichen Entwicklung der Grippeimpfquoten wird die Zielvorgabe der Europäischen Union mit 75 Prozent nicht annähernd erreicht.


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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