Kooperation

Roche und Zur Rose wollen Diabetes-Patienten an sich binden

München - 29.10.2021, 07:00 Uhr

Alles was dazugehört: Roche und Zur Rose wollen künftig Diabetiker rundum versorgen. (x / Foto: stock5687/AdobeStock)

Alles was dazugehört: Roche und Zur Rose wollen künftig Diabetiker rundum versorgen. (x / Foto: stock5687/AdobeStock)


Der Schweizer Pharmakonzern Roche und der ebenfalls eidgenössische DocMorris-Mutterkonzern Zur Rose wollen künftig Diabetes-Patienten an sich binden. Mit dem Anspruch eines besseren Therapiemanagements bündeln die Unternehmen ihre Angebote. Die Aktivitäten sollen im Jahr 2022 in Deutschland unter dem Dach der Zur Rose-Tochter DocMorris starten.

Roche und die Zur Rose-Gruppe haben es auf die große Gruppe der Diabetes-Patienten abgesehen. Wie die Unternehmen in den jeweiligen Presseerklärungen mitteilten, sollen durch die Kooperation Menschen mit Diabetes und deren betreuende Personen im täglichen Therapiemanagement unterstützt werden. So soll die Zusammenarbeit Patienten befähigen, ihre Krankheit selbst zu managen, um eine bessere Lebensqualität zu erreichen, und medizinischem Fachpersonal ermöglichen, eine möglichst gute und integrierte Versorgung zu gewährleisten, heißt es. Zu diesem Zweck verbinden Roche Diabetes Care und die Zur Rose-Gruppe zum einen ihre eigenen Gesundheitsprodukte und -lösungen, zum anderen soll das System offen für die Dienstleistungen Dritter sein.

Konkret soll das Angebot Zugang zu Selbstmanagement-Lösungen, telemedizinischen Services, Rezepten und Nachbestellungen, Verbrauchsmaterialien und Systemen für das Diabetes-Management sowie Datenvisualisierung und Entscheidungshilfen umfassen. Die Dienste der beiden Unternehmen sollen „im Laufe des Jahres 2022“ zunächst in Deutschland unter der Dachmarke DocMorris verfügbar sein und später auf weitere europäische Märkte ausgedehnt werden.

60 Millionen Menschen betroffen

Die Kooperation richtet sich nach Unternehmensangaben in erster Linie an Menschen, die mit Diabetes Typ 2 leben, was etwa 90 Prozent aller Fälle ausmache. In Europa lebten etwa 60 Millionen Menschen mit Diabetes. Dies entspreche rund 9 Prozent der über 20-jährigen Bevölkerung.

Roche bekommt Daten

Roche Diabetes Care bezeichnet sich als „ein weltweit führendes Unternehmen für integriertes personalisiertes Diabetes-Management“. Das Unternehmen verbinde die eigenen Systeme und digitalen Lösungen in einem offenen Ökosystem mit den Dienstleistungen von Drittanbietern. Die daraus resultierende Analyse von Daten ermögliche tiefere Einblicke und ein besseres Verständnis der Krankheit, was zu einem personalisierteren und effektiveren Therapiemanagement führe.

Zahlreiche Kooperationen

Die Zur Rose-Gruppe bringe ihrerseits pharmazeutisches Fachpersonal, eHealth- und Apothekenplattformen, Telemedizinkompetenz und Kundenkontakte in die Kooperation ein.

Im Bereich Diabetes gibt es zahlreiche Kooperationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. So stellt die Kommission Apotheker in der Diabetologie eine Zusammenarbeit der Deutschen Diabetes Gesellschaft sowie der Bundesapothekerkammer dar. Auch Krankenkassen starten immer wieder Projekte für Versicherte mit Diabetes – so kürzlich die DAK-Gesundheit in einer gemeinsamen Aktion mit dem Pharmakonzern Abbott. Die Deutsche Diabetes Stiftung wiederum unterhält zahlreiche fachliche Kooperationen, ebenso das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Roche und Zur Rose

Kooperation für Diabetiker

Roche schließt Kooperation mit Accenture

Digitales Diabetes-Ökosystem

Kooperation mit Zur Rose verärgert Apotheker

Roche versucht Schadensbegrenzung

Ziel ist Gesundheitsplattform mit Videosprechstunde und Belieferung von eRezepten

Zur Rose übernimmt TeleClinic

1 Kommentar

Zur Rose - Roche Kooperation

von Gregor Nelles am 31.10.2021 um 21:35 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,
Die Zusammenarbeit mit Roche Diagnostik Und meiner Apotheke
Ist beendet und ich werde die Geräte und Teststreifen aus der Sichtwahl entfernen und die Patienten auf andere Blutzuckermessgeräte umstellen.
Bitte keine Besucher vom Außendienst mehr und keine Bemusterung mehr mit Geräten.
Die Firma Roche Diagnostik hat sich selbst ins Abseits gestellt und bevorzugt den Versandhandel.
Mit freundlichen Grüßen Gregor Nelles

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.