Landkreis Böblingen

Fünf Apotheker organisieren Impf-Marathon

Stuttgart - 30.11.2021, 07:00 Uhr

Gemeinsam mit Lokalpolitikern und einer Ärztin organisieren fünf Kolleg:innen aus dem Landkreis Böblingen Impfaktionen. (s / Foto: privat)

Gemeinsam mit Lokalpolitikern und einer Ärztin organisieren fünf Kolleg:innen aus dem Landkreis Böblingen Impfaktionen. (s / Foto: privat)


Wie wird abgerechnet?

Die Ärzte und Ärztinnen sind größtenteils pensioniert und privatärztlich tätig. „Sie rezeptieren für uns den Impfstoff und rechnen das Honorar für jede Impfung ab. Wir bestellen normal arztbezogen und stellen den Ärzten und Ärztinnen dann Rechnungen über die Personalkosten“, erläutert Schittenhelm. In Baden-Württemberg können sich pensionierte Mediziner:innen, die keine Praxis betreiben, mit ihren Privatadressen registrieren und Impfstoff bestellen, damit sie in die Impfkampagne eingebunden werden können. „Viele hätten auch einfach ehrenamtlich mitgemacht“, erzählt der Apotheker weiter, „aber wir müssen das Personal bezahlen und daher mussten wir die Ärztinnen und Ärzte regelrecht zum Abrechnen verdonnern.“ Aber die Mediziner:innen könnten ihr Honorar ja dann spenden.

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Die Impfangebote in den Testzentren bleiben weiterhin bestehen, künftig sogar mit Unterstützung vom Land. Denn in Baden-Württemberg hat man offenbar eingesehen, dass es ein Fehler war, die Kreisimpfzentren zu schließen. Aber anstatt sie wieder aufzubauen, hat das Land sich entschieden, bestehende Impfangebote zu unterstützen. 

Das Team (von links nach rechts): Apotheker Björn Schittenhelm, Sindelfingens OB Bernd Vöhringer (CDU), Apotheker Jochen Vetter, die ehemalige  ärztliche Leitung des KIZ, Martina Burchert-Graeve, die Apothekerinnen Miriam Sachs und Ulrike Herrmann, Landrat Roland Bernhard, MdB Marc Biadacz (CDU) und (ganz rechts) Apotheker Michael Hult (Foto: privat) 

Die umtriebigen Apotheker:innen aus dem Landkreis Böblingen haben sich beworben und den Zuschlag für ihr Konzept bekommen  – Impfen in den Testzentren, aber nach den eigenen Vorstellungen am Reißbrett weiter entwickelt mit der eigenen Verwaltungssoftware und nicht der „Impfverhinderungs-Software“ vom Land, so Schittenhelm. Unter dem Label „KIS“ (Kreisimpfstützpunkte)  soll es, wenn alles gut geht, am Mittwoch losgehen mit der ersten Spritze für den Landrat.

Know-how und auch die Software werden zur Verfügung gestellt

Anderswo Impfungen organisieren möchten die Apotheker:innen aus dem Landkreis Böblingen allerdings nicht – trotz unzähliger Anfragen. Sie fühlen sich dem eigenen Landrat verpflichtet. Man stelle allerdings gerne das Know-how und auch die Software zur Verfügung, solche Aktionen aufzuziehen, heißt es gegenüber der DAZ. Machen müssten dann aber auch mal andere.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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