Neue Kampagne

DHU fordert zum Impfen auf

Stuttgart - 08.12.2021, 12:15 Uhr

„Wir kommen damit unserer besonderen gesellschaftlichen Verantwortung als Unternehmen der Gesundheitswirtschaft nach“, begründet die DHU ihre Impfkampagne. (x / Screenshot: dhu.de / DAZ)

„Wir kommen damit unserer besonderen gesellschaftlichen Verantwortung als Unternehmen der Gesundheitswirtschaft nach“, begründet die DHU ihre Impfkampagne. (x / Screenshot: dhu.de / DAZ)


Die Deutsche Homöopathie-Union (DHU) fordert deutschlandweit zum Impfen auf. Mit Slogans wie „Wir sollten das Land nicht spalten. Sondern impfen“ oder „Der Weg aus der Pandemie dauert nur zwei Sekunden“ wirbt der führende Hersteller homöopathischer Einzelmitteln mit mehreren ganzseitigen Anzeigen in deutschen Leitmedien für die COVID-19-Impfung. Was steckt hinter der Kampagne?

„Der schnellste Weg aus der Krise: Impfen“ – Das ist der Wortlaut des Impf-Aufrufs, der Deutschen Homöopathie-Union (DHU), der in mehreren ganzseitigen Anzeigen in deutschen Leitmedien erscheint. Die DHU ist führender Hersteller homöopathischer Einzelmittel und von Schüßler-Salzen in Deutschland.

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Um die Corona-Pandemie einzudämmen, sei die Immunisierung der Bevölkerung mit zugelassenen Impfstoffen der einzige Weg, heißt es auf der Website des Karlsruher Unternehmens. Man rufe deshalb in einer breit angelegten, bundesweiten Kampagne dazu auf, die Ärmel hochzukrempeln. DHU-Geschäftsführer Dr. Frank Waimer erinnert: „Wir kommen hier nur gemeinsam durch. Lassen Sie sich deshalb impfen, zu Ihrem Schutz und dem Ihrer Mitmenschen.“

Impulsgeber für Impfskeptiker?

„Wir kommen damit unserer besonderen gesellschaftlichen Verantwortung als Unternehmen der Gesundheitswirtschaft nach“, so Waimer. „Uns ist es wichtig, in dieser für uns alle sehr herausfordernden Situation unsere klare Haltung auch in die Öffentlichkeit zu tragen. Wir würden uns wünschen, damit einen Impuls zu geben, der uns gemeinsam schneller aus der Pandemie führt.“

DHU: Medizin ist keine Glaubenssache

Die Deutsche Homöopathie-Union begründet ihre Kampagne so: „Medizin ist keine Glaubenssache. Medizin ist eine Erfahrungswissenschaft. Bei der Auswahl der geeigneten Behandlungsmethode berücksichtigt sie Erfahrung genauso, wie wissenschaftliche Erkenntnisse. Erfreulicherweise steht uns heute eine große Bandbreite unterschiedlicher Therapieansätze und medizinischer Möglichkeiten zur Verfügung – von Homöopathie, über Impfungen bis hin zu technisch anspruchsvollsten Operationen.“

Studie: Wer homöopathische Therapien befürwortet, ist eher gegen die COVID-Impfung

Eine aktuelle Studie der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg und der Universität Duisburg Essen kommt zu dem Ergebnis, dass Menschen, die homöopathische Therapien befürworten, signifikant häufiger eine Impfung ablehnen. Untersucht wurde explizit die Impfbereitschaft von Eltern mit einem COVID-19-Vakzin. Mit der Ablehnung „alternativer Heilmethoden“, so das Ergebnis der Studie, sei hingegen eine signifikant höhere Impfbereitschaft verbunden. 

Auch bei der Befragung der Eltern zeigt sich ein Zusammenhang zwischen der Haltung zu Homöopathie und Impfbereitschaft. So gaben 40,9 Prozent der Befragten, die „viel“ von Homöopathie halten an, sich „sicher nicht“ gegen Corona impfen zu lassen. 44,0 Prozent der Eltern, die „gar nichts“ von Homöopathie halten gaben an, sich sicher mit einem COVID-19-Vakzin impfen zu lassen, 20,0 Prozent „eher ja“.



Cornelia Neth, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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