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Nirmatrelvir plus Ritonavir
Pfizers Paxlovid punktet – auch gegen Omikron?
Kein Todesfall unter Nirmatrelvir
Insgesamt kam es unter Nirmatrelvir in Kombination mit Ritonavir zu keinem einzigen Todesfall, in der Placebogruppe verstarben zwölf Menschen (1,2 Prozent). Die antivirale Kombination reduzierte zudem die Viruslast (sekundärer Endpunkt) zehnfach stärker als Placebo, laut Pfizer die „stärkste Reduzierung der Viruslast, die bisher für einen oralen COVID-19-Wirkstoff berichtet wurde“.
Meist nur leichte Nebenwirkungen
Den Studiendaten zufolge ähnelten sich die Nebenwirkungsraten von Nirmatrelvir (23 Prozent) und Placebo (24 Prozent). Die meisten unerwünschten Arzneimittelwirkungen seien leichter Natur gewesen. Es gab unter Nirmatrelvir sogar weniger schwere Ereignisse (1,6 Prozent gegenüber 6,6 Prozent) und Studienabbrüche (2,1 Prozent gegenüber 4,2 Prozent).
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Die vollständigen Studiendaten hat Pfizer bereits der FDA mitgeteilt, die derzeit die Notfallzulassung von Paxlovid prüft. Auch der EMA liegen bereits Daten zu Paxlovid vor. Sie hat zudem am 16. Dezember Empfehlungen zur Anwendung von Paxlovid noch vor Marktzulassung ausgesprochen. Damit will sei eine wissenschaftliche Basis für die EU-Mitgliedstaaten liefern, wenn diese Paxlovid bei Patienten, denen es helfen könnten, noch vor Zulassung einsetzen möchten – so bei erwachsenen COVID-19-Patienten ohne zusätzlichen Sauerstoffbedarf und mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf. Sie sollten Paxlovid so schnell wie möglich – innerhalb von fünf Tagen nach der Diagnose – und für fünf Tage einnehmen.
Wie wird Paxovid dosiert?
Paxlovid wird mit einer Dosis von 300 mg (zwei 150-mg-Tabletten) Nirmatrelvir und einer Tablette à 100 mg Ritonavir zweimal täglich und das über fünf Tage verabreicht. Eine Schachtel enthält je fünf Blister für die Tagesdosen.
Wie sieht es bei der Wirksamkeit gegen Omikron aus?
Es gibt Hinweise, dass derzeit bereits zugelassene oder in späten Stadien der Forschung befindliche COVID-19-Arzneimittel gegen die Omikron-Variante wirkungslos oder zumindest weniger wirksam sein könnten, vor allem wenn sie als Angriffspunkt das Spikeprotein von SARS-CoV-2 adressieren, das bei Omikron mehr als 30 Mutationen aufweist. Pfizer gibt sich jedoch zuversichtlich, dass Paxlovid auch bei Omikron wirksam ist, da es nicht am Spikeprotein angreift, sondern intrazellulär wirkt.
Nirmatrelvir habe bereits eine konstante In-vitro-Wirksamkeit gegen die früheren Varianten alpha, beta, delta, gamma, lambda und mu gezeigt. Bei Omikron liegen nun Daten aus einem In-vitro-Assay vor, wo Nirmatrelvir die mit Omikron assoziierte 3CL-Protease laut Pfizer „stark“ hemmte. „Dies deutet auf das Potenzial von Nirmatrelvir hin, eine robuste antivirale Aktivität gegen Omikron zu entfalten“, erklärt Pfizer. Allerdings seien weitere Studien nötig und bereits im Gange.
Wirksamkeit von Paxlovid bei Coronapatienten ohne Risiko
Neben den bestätigenden Endergebnissen aus EPIC-HR mit Hochrisikopatient:innen hat Pfizer zeitglich auch Zwischenergebnisse aus EPIC-SR (Evaluation of Protease Inhibition for COVID-19 in Standard-Risk Patients) bekanntgegeben, die Nirmatrelvir plus Ritonavir mit ungeimpften COVID-19-Patient:innen ohne erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf und geimpften COVID-19-Patienten mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf untersucht. Auch hier konnte Paxlovid Krankenhauseinweisungen und Tod verringern, und zwar um 70 Prozent (sekundärer Endpunkt). Auch die Viruslast reduzierte sich um das Zehnfache verglichen mit Placebo, was den Ergebnisse aus EPIC-HR entspricht. Den primären Endpunkt (selbstberichtete, anhaltende Linderung aller Symptome an vier aufeinanderfolgenden Tagen, im Vergleich zu Placebo) riss die Studie jedoch.
Pfizer prüft Paxlovid auch zur Postexpositionsprophylaxe (EPIC-PEP, Evaluation of Protease Inhibition for COVID-19 in Post-Exposure Prophylaxis), die Phase-2/3-Studie läuft seit September.
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