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Chronisch Kranke
Großer Informationsbedarf bei Arzneimitteln
Informationen zu Arzneimitteln sind gefragt
Doch worüber wollen sich chronisch Kranke bevorzugt informieren? Ganz klar an erster Stellen stehen „Wirksamkeit und Risiken von Medikamenten“ (71 Prozent), gefolgt von „Welche Behandlungen und Therapien in welchen Fällen sinnvoll sind“ (68 Prozent). An dritter Stelle stehen „Gesunde Lebensweise, gesunde Ernährung“ sowie „Leistungen der Krankenversicherungen“ (jeweils 62 Prozent).
Bevorzugte Informationsquellen sind persönliche Gespräche mit dem Hausarzt (87 Prozent) oder einem Facharzt (85 Prozent). An dritter Stelle, aber deutlich abgeschlagen, stehen Gespräche mit dem Apotheker (46 Prozent). Das zeigt: Hier besteht noch reichlich Nachholbedarf – wobei die Apotheken gerade angesichts des großen Interesses an Informationen über Arzneimittel genau der richtige Ansprechpartner wären. Des Weiteren folgen „Fachbeiträge, wissenschaftliche Beiträge“, „Gespräche mit Gesundheitspersonal“ und „Beiträge im Fernsehen“ (jeweils 38 Prozent) sowie „Artikel in Apothekenzeitschriften (37 Prozent)“. Weitaus weniger gefragt sind dagegen Informationen im Netz wie „Internetseite meiner Krankenversicherung“ (17 Prozent), „Wikipedia“ (16 Prozent) und „Gesundheitsportale im Internet“ (13 Prozent).
Chroniker mit erheblichen Einschränkungen leiden unter Informationsdefizit
Grundsätzlich fühlt sich laut der Studie die Mehrheit der chronisch Kranken gut über ihre Krankheit und die Behandlungsmöglichkeiten informiert. Dennoch fällt es vor allem chronisch Kranken mit erheblichen Einschränkungen im Alltag schwer, an relevante Informationen zu kommen. 35 Prozent wissen gar nicht, an wen sie sich wenden sollten, 40 Prozent beklagen, dass man sich für ihre Information und Beratung nicht genügend Zeit genommen habe und 34 Prozent sagen, dass nicht genug auf ihre persönliche Situation eingegangen wurde. Zudem waren 35 Prozent der chronisch Kranken mit erheblichen Einschränkungen öfter unsicher, welche Informationen zuverlässig sind und welche nicht. Ebenso viele berichten von widersprüchlichen Informationen.
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Suhr zieht aus der Studie folgendes Fazit: „Für chronisch Kranke reicht es nicht, Basis-Informationen über Krankheiten zur Verfügung zu stellen. Die Informationen müssen so konzipiert und aufbereitet sein, dass sie speziell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen eingehen.“ Dabei betont die Stiftung Gesundheitswissen, wie wichtig gerade bei älteren Patienten Informationswege außerhalb des Internets sind: „Insbesondere ältere chronisch Kranke müssen auf anderem Wege angesprochen werden als jüngere chronisch Kranke. Um die Patientinnen und Patienten insgesamt zu erreichen, setzt die Stiftung daher nicht allein auf ihr Angebot von Gesundheitsinformationen im Internet. Sie stärkt auch Informationswege außerhalb des Netzes und möchte verstärkt mit Hausärzten zusammenarbeiten“, so Suhr.
Und wo bleiben die Apotheken? Auf Nachfrage der DAZ, ob geplant sei, die Zusammenarbeit auch auf Apotheken auszudehnen, hieß es vonseiten der Pressestelle der Stiftung, dass man diese Anregung gerne weitergeben werde.
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