Rückruf von Schokoladenprodukten

EFSA und ECDC untersuchen Salmonellen-Ausbruch – vor allem Kinder betroffen

Stuttgart - 07.04.2022, 07:00 Uhr

Der Süßwarenkonzern Ferrero hatte am Dienstag mitgeteilt, dass man sich vorsorglich zu dem Rückruf ausgewählter Chargen von Kinder-Produkten entschlossen habe. (x / Symbolbild: IMAGO / Kirchner-Media)

Der Süßwarenkonzern Ferrero hatte am Dienstag mitgeteilt, dass man sich vorsorglich zu dem Rückruf ausgewählter Chargen von Kinder-Produkten entschlossen habe. (x / Symbolbild: IMAGO / Kirchner-Media)


Bislang ist vor allem Großbritannien betroffen, doch ein Salmonellen-Ausbruch alarmiert derzeit die Lebensmittel- und Gesundheitsbehörden der EU. Betroffen sind vor allem Kinder im Alter von unter zehn Jahren, wovon ein ungewöhnlich hoher Anteil ins Krankenhaus müsse. Schuld sind wahrscheinlich Schokoladenprodukte. Beispielsweise von Ferrero gibt es Rückrufe.

Die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC haben Untersuchungen zu einem Salmonellen-Ausbruch aufgenommen und wollen in der kommenden Woche eine Einschätzung dazu veröffentlichen. Bislang seien 105 bestätigte Fälle sowie 29 Verdachtsfälle aufgetaucht, die meisten davon bei Kindern im Alter von unter zehn Jahren, teilten die in Parma und Stockholm ansässigen Behörden am Mittwoch mit. 

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Fast die Hälfte aller bisher gemeldeten Salmonellen-Infektionen gab es den Angaben zufolge in Großbritannien, wo bereits am 7. Januar der erste Fall nachgewiesen worden war. In Deutschland sind demnach bislang vier bestätigte und drei mutmaßliche Fälle bekannt. Betroffen sind auch Belgien, Frankreich, Irland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen und Schweden.

Blutiger Durchfall, wahrscheinlich durch Schokoladenprodukte

Wie EFSA und ECDC weiter mitteilten, ist der Ausbruch durch einen ungewöhnlich hohen Anteil an Kindern gekennzeichnet, die ins Krankenhaus müssen, darunter einige mit schweren Symptomen wie blutigem Durchfall. Bestimmte Schokoladenprodukte seien als wahrscheinlicher Infektionsweg identifiziert worden.

In Deutschland und mehreren weiteren Ländern wurden Produkte wegen des Ausbruchs bereits zurückgerufen. Der Süßwarenkonzern Ferrero hatte am Dienstag mitgeteilt, dass man sich freiwillig und vorsorglich zu dem Rückruf ausgewählter Chargen von Kinder-Produkten entschlossen habe, darunter einige Chargen von Überraschungseiern und Schoko-Bons. „Obwohl keines unserer auf den Markt gebrachten Kinder-Produkte positiv auf Salmonellen getestet wurde und wir keine Verbraucherbeschwerden erhalten haben, nehmen wir die Angelegenheit sehr ernst“, teilte das Unternehmen mit. 

Von dem Rückruf in Deutschland sind Chargen von Kinder-Überraschungseiern (Dreierpack) mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen April und Juni 2022 betroffen, ebenso Kinder-Schoko-Bons und Kinder-Schoko-Bons White mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen Mai und September 2022. 

Zurückgerufen werden den Angaben zufolge außerdem die Produkte Kinder-Überraschung Maxi (100 Gramm), Kinder-Mini-Eggs (100 Gramm) sowie Kinder-Mix-Packungen, die einen der oben genannten Artikel enthalten, mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen August und September 2022. 

Wie die französischen Gesundheitsbehörden am Dienstag in Paris erklärten, gab es in dem Land 21 Infektionsfälle. Es handele sich genetisch um dieselben Salmonellen, die für einen Ausbruch von Erkrankungen in Großbritannien und Irland verantwortlich gewesen seien. Hergestellt werden die betroffenen Kinder-Schoko-Produkte alle demnach in einer Fabrik im belgischen Arlon. Nach französischen Angaben laufen diesbezüglich Untersuchungen der belgischen Lebensmittelbehörden. In Belgien selbst gab es nach Angaben der dortigen Behörden bislang keine Infektionsfälle. Einige Verdachtsfälle würden aber noch untersucht. Zudem nähmen die Behörden zusätzliche und zielgerichtete Kontrollen des Unternehmens Ferrero in Belgien vor.


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