Digitalisierung

E-Rezept und Medikation: Wie gelingt die Umsetzung?

Berlin - 29.04.2022, 15:30 Uhr

Bundesgesundheitsminister Lauterbach (hier beim SPD-Wahlkampf in Mühlheim an der Ruhr in NRW) will nach der Sommerpause eine Digitalisierungsstrategie vorlegen. (s / Foto: IMAGO / Bettina Strenske)

Bundesgesundheitsminister Lauterbach (hier beim SPD-Wahlkampf in Mühlheim an der Ruhr in NRW) will nach der Sommerpause eine Digitalisierungsstrategie vorlegen. (s / Foto: IMAGO / Bettina Strenske)


Lauterbach: Digitalisierungsstrategie nach der Sommerpause 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündigte in seiner Keynote auf der DMEA an, eine Digitalisierungsstrategie vorlegen zu wollen. Voraussichtliches Zeitfenster: nach der Sommerpause. Dies müsse der erste Schritt sein, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens fortsetzen zu können. Parallel dazu müsse die digitale Infrastruktur weiter ausgebaut werden, „denn ohne funktionierende Infrastruktur ist eine Strategie nutzlos“. 

Erste Arbeiten hätten demnach bereits begonnen, ein Beteiligungsverfahren sei geplant. Und: Den Einsatz von E-Rezept, ePA und eAU will Lauterbach weiter vorantreiben. Derzeit würden die Ergebnisse der E-Rezept-Testphase ausgewertet. „Ich gehe davon aus, dass die Zielmarke von 30.000 E-Rezepten bis zum Sommer erreicht sein wird.“ Im Mittelpunkt der digitalen Anwendungen sieht Lauterbach indes die ePA, etwa um Mehrfachuntersuchungen bei Patienten zu verhindern. Der Nutzen der Digitalisierung müsse in jedem Fall erkennbar und im Alltag spürbar sein, „sowohl auf der Seite der Leistungserbringer als auch auf Patientenseite“, so Lauterbach.

Wo wollen wir in fünf bis zehn Jahren stehen?

Susanne Ozegowski, seit April neue Leiterin der Abteilung 5 „Digitalisierung und Innovation“ im Bundesministerium für Gesundheit, sagte: „Ich wünschte, ich könnte einen fertigen Masterplan ausrollen.“ Ein Schwerpunkt ihrer Agenda sei, „wie versorgungsnahe Produkte von E-Rezept, ePA und eAU bis hin zu KIM ins echte Leben kommen“, was die einzelnen Produkte können und wie sie ineinanderfließen sollen. Es sei wichtig, abzustecken, „wo wir in fünf bis zehn Jahren stehen wollen“ und wie die Versorgung dann aussehen soll. „Wir wissen alle: Wir werden in fünf bis zehn Jahren nicht genau dort stehen, was wir heute beschreiben.“ Dennoch sei es wichtig, ein ungefähres Bild zu haben.



Anja Köhler, Freie Journalistin
redaktion@daz.online


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