Apotheken-Team wird zu Klimarettern

Der Start des Projekts im Mai 2021 sollte etwas Besonderes werden. In einer Guerilla-Aktion bereiteten Freiwillige des Projektteams am Wochenende alles vor. Sie verteilten in der Apotheke kleine Illustrationen, die beim Klimaretter-Tool hinterlegt sind. Diese erinnern die Mitarbeitenden am Mülleimer, an der Heizung, am Drucker, am Kühlschrank und am Waschbecken, umweltschonend zu arbeiten. Am Montagmorgen fand jeder aus dem Team ein kleines Geschenk: eine eigene sukkulente Pflanze für den Arbeitsplatz. An dieser Pflanze befestigte die Guerillera einen QR-Code, der auf die Website des Tools verwies.

Aber was motiviert die Mitarbeitenden, dranzubleiben? Auch hierzu hatte das Projektteam eine Idee. Jeden Monat vergab die Apotheke einen kleinen Preis für die Person, die am meisten CO₂ eingespart hatte – zum Beispiel einen Gutschein für einen regionalen Lebensmittelanbieter oder ein Kochbuch für vegane Rezepte.

Das Projekt lief gut. Aber kann die MediosApotheke auch den ersehnten „Klimaretter – Lebensretter Award“ gewinnen, den die Viamedica-Stiftung jährlich verleiht? Die Konkurrenz ist groß: Mehr als hundert Unternehmen aus dem Gesundheitswesen verschiedener Größe treten gegeneinander an. Auch Krankenkassen, große Kliniken und pharmazeutische Hersteller machen mit.

Erster Platz für kleine Unternehmen

Dementsprechend groß war die Freude, als die Stiftung die Gewinner bekannt gab. Am 10. Mai verlieh sie der MediosApotheke den Klimaretter-Award in der Kategorie „kleine Unternehmen”. Von allen Betrieben, die teilnahmen, belegt die MediosApotheke aktuell Platz 23. Innerhalb eines Jahres vermied das Team zwölf Tonnen CO₂.

Die Erfolg mit dem Klimaretter-Tool ist nicht nur durch den Preis sichtbar geworden, sagt Claudia Reimers der DAZ.online-Redaktion im Gespräch. Die angestellte Apothekerin ist Koordinatorin der Umweltgruppe der MediosApotheke. „Wir sehen bei dem Programm, welche Aktionen wie viele Kilogramm CO₂ vermeiden, wenn wir beispielsweise eine Woche lang Fahrrad fahren oder auf Fleisch verzichten.“ Zu erkennen, was kleine Schritte bewirken, motiviere ungemein, erklärt Reimers. „Jedem Einzelnen geht ins Bewusstsein, dass es hilft, das Licht auszuschalten oder weniger Müll zu produzieren. Daran erinnert man sich auch, wenn man von der Apotheke nach Hause kommt.“

Ihr Resümee: Das Projekt eignet sich für die Apotheke. Denn es belebt den Teamgeist und macht das Thema Nachhaltigkeit, das manchmal schwer zu fassen ist, zu etwas, bei dem es Spaß macht, mitzumachen.