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GKV-Finanzeregbnisse 1. bis 3. Quartal 2022
Kassen mit Überschuss
Die gesetzlichen Krankenkassen haben in den ersten drei Quartalen dieses Jahres einen Überschuss von 195,3 Millionen Euro verbucht. Und nach wie vor haben sie Reserven. Dennoch ist im kommenden Jahr ein Milliarden-Defizit auszugleichen. Dafür soll das jüngst verabschiedete GKV-Spargesetz sorgen.
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat die vorläufigen GKV-Finanzergebnisse für die ersten drei Quartale 2022 veröffentlicht. Demnach haben die 97 Krankenkassen in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Überschuss von rund 195,3 Millionen Euro verbucht. Die Finanzreserven der Krankenkassen betrugen Ende September 10,2 Milliarden Euro. Dies entspricht laut BMG rund 0,4 Monatsausgaben und damit dem Zweifachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve.
Das klingt zunächst nicht sehr bedrohlich. Doch bekanntlich wurde für das kommende Jahr ein Milliarden-Defizit erwartet, das nun durch die zahlreichen Maßnahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes aufgefangen werden soll. Insbesondere wird den Kassen im nächsten Jahr der in 2022 noch geflossene, zusätzliche 14 Milliarden-Euro Bundeszuschuss fehlen. Nächstes Jahr gibt es nur noch 2 Milliarden Euro auf die regulären 14,5 Milliarden Euro obendrauf. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wird um 0,3 Prozentpunkte angehoben.
Ausgabenentwicklung in einzelnen Bereichen
Insgesamt standen sich bei den Kassen in den ersten drei Quartalen Einnahmen in Höhe von 215,6 Milliarden Euro und Ausgaben in Höhe von 215,4 Milliarden Euro gegenüber. Leistungsausgaben und Verwaltungskosten wuchsen um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Leistungsausgaben stiegen dabei um 4,8 Prozent, die Verwaltungskosten um 9,3 Prozent. Letzterer Zuwachs ist laut BMG weiterhin maßgeblich auf die Bildung von hohen Altersrückstellungen einer einzelnen Krankenkasse zuführen.
Überproportional gestiegen sind die Ausgaben im Bereich der Schutzimpfungen (17,9 Prozent), bei den Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen (13,7 Prozent) sowie im Bereich der Fahrkosten (11,2 Prozent). Das Wachstum bei den Schutzimpfungen sei vor allem auf Herpes-Zoster-Impfungen zurückzuführen, so das BMG. Die Kosten für COVID-19-Impfstoffe fallen nicht darunter, sie werden vom Bund finanziert.
Die Arzneimittelausgaben sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,8 Prozent gestiegen. Hier wird ab dem Jahr 2023 das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz seine Wirkung entfalten. Unter anderem die Apotheken werden einen Sparbeitrag leisten müssen: Ab Februar 2023 steigt der Kassenabschlag von 1,77 Euro auf 2,00 Euro pro Rx-Arzneimittel.
Die Ausgaben für ambulant-ärztliche Behandlungen sind in den ersten drei Quartalen um 3,5 Prozent und damit weniger stark als der Durchschnitt der Leistungsausgaben gestiegen. Auch die Ausgaben für Krankenhausbehandlungen stiegen 3,3 Prozent vergleichsweise moderat.
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