Progressive multifokale Leukenzephalopathie unter Natalizumab
Natalizumab gilt als hocheffektiv. Allerdings erhöht der Antikörper das Risiko, dass Patienten unter der Therapie eine progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) entwickeln – eine opportunistische und teils lebensbedrohliche Infektion. Sie wird durch das John-Cunningham(JC)-Virus verursacht, ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems und geht mit ausgedehnter Myelinzerstörung einher. Die Erkrankung trifft vor allem schwer immunsupprimierte Menschen, so beispielsweise Menschen mit Multipler Sklerose unter Natalizumab-Therapie.
Zu den häufigsten Symptomen einer PML zählen
- Schwäche,
- Sprach- und Kommunikationsschwierigkeiten,
- Sehkraftveränderungen und in manchen Fällen auch
- Veränderungen der Stimmung oder des Verhaltens.
Eine PML kann zu einer schweren Behinderung führen oder tödlich verlaufen (Mortalitätsrate 24% bei mit Natalizumab behandelten Patienten mit bestätigter PML), weswegen Patienten unter Natalizumab sorgfältig zu überwachen sind und der Antikörper bei Verdacht auf eine PML bis zum Ausschluss der Erkrankung zu pausieren ist.
Eine bestätigte PML führt zwingend und dauerhaft zum Abbruch einer Therapie mit Natalizumab.
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