DAV und Gematik informieren

E-Rezepte sind jetzt bundesweit via eGK in Apotheken einlösbar

Berlin - 31.08.2023, 13:45 Uhr

Die Softwarehäuser haben geliefert: Das Einlösen von E-Rezepten via eGK ist jetzt deutschlandweit in Apotheken möglich. (Foto: ABDA)

Die Softwarehäuser haben geliefert: Das Einlösen von E-Rezepten via eGK ist jetzt deutschlandweit in Apotheken möglich. (Foto: ABDA)


Wer vom Arzt oder von der Ärztin ein E-Rezept ausgestellt bekommen hat, kann dieses hierzulande nun flächendeckend in den Apotheken mithilfe der elektronischen Gesundheitskarte einlösen. Inzwischen hätten alle Apotheken-Softwarehäuser die nötigen technischen Voraussetzungen geschaffen, teilen die Gematik und der Deutsche Apothekerverband mit.

Bereits seit 1. Juli 2023 lassen sich in Deutschland E-Rezepte grundsätzlich über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) des Versicherten abrufen. Nach und nach machten die Apotheken-Softwarehäuser diesen neuen Einlöseweg technisch möglich – nun informieren die Gematik und der Deutsche Apothekerverband (DAV) in einer gemeinsamen Pressemitteilung darüber, dass der E-Rezept-Abruf via eGK jetzt flächendeckend zur Verfügung steht. „Patientinnen und Patienten können ihr E-Rezept ab sofort mittels elektronischer Gesundheitskarte (eGK) in Apotheken in ganz Deutschland einlösen“, schreiben die Gematik und der DAV.

„Wir geben einen neuen technischen Impuls und haben damit einen weiteren wichtigen Meilenstein bei der Einführung des E-Rezepts in Deutschland erreicht“, sagt DAV-Chef Hans-Peter Hubmann dazu. „Die Apotheken in Deutschland sind zwar schon lange bereit für das E-Rezept, können nun aber auch flächendeckend die E-Rezepte per Gesundheitskarte einlösen. Wir freuen uns, dass immer mehr E-Rezepte in den Apotheken ankommen und ermutigen die Arztpraxen, von den neuen Möglichkeiten Gebrauch zu machen.“

Gerhard Haas, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Apotheken-Softwarehäuser (ADAS), sieht die Apotheken gut aufgestellt: „Auch wir freuen uns, dass wir das neue Verfahren zur Einlösung eines E-Rezepts mittels eGK in den Systemen der Apotheken mittlerweile umfassend bereitstellen konnten und es den gewünschten Vorteil beim Umgang mit dem E-Rezept zeigt.“

Zahl der eingelösten E-Rezepte steigt

Der neue Weg mittels eGK macht sich der Mitteilung zufolge bereits in den Zahlen bemerkbar: Im August wurden demnach erstmalig mehr als 100.000 E-Rezepte wöchentlich in Apotheken eingelöst – Tendenz steigend. „Wir sehen eine deutliche Zunahme der eingelösten E-Rezepte und liegen jetzt insgesamt bei mehr als drei Millionen“, betont Gematik-Geschäftsführer Markus Leyck Dieken. „Es steigen nun auch mehr Ärztinnen und Ärzte auf das E-Rezept um. Das ist gut – aber insgesamt brauchen wir mehr Tempo, denn es gilt, die Zeit bis zur verpflichtenden Einführung zu nutzen. Das Feedback aus Praxen und Apotheken zeigt, dass das E-Rezept und der eGK-Weg zuverlässig funktionieren.“ Es gebe keinen Grund mehr, mit der Nutzung des E-Rezepts zu warten.

Das Einlösen von E-Rezepten via eGK funktioniert laut Mitteilung wie folgt: Die Ärztin oder der Arzt stellt in der Sprechstunde in der Praxis oder per Video ein E-Rezept aus. Diese Verordnung wird am Praxiscomputer eingegeben und in der Telematik-Infrastruktur gespeichert. Die Patientin oder der Patient kann nun wählen, wie das E-Rezept in der Apotheke seiner oder ihrer Wahl eingelöst werden soll: mittels elektronischer Gesundheitskarte, E-Rezept-App oder Ausdruck. Beim Einlösen mit der Gesundheitskarte müssen Versicherte in der Apotheke nur ihre Gesundheitskarte in ein Kartenlesegerät einstecken. Mehr wird nicht benötigt, weder ein Zettel noch eine PIN oder ein anderer Nachweis. So können auch E-Rezepte für Angehörige komfortabel eingelöst werden. Wichtig: Das Rezept wird nicht auf der eGK gespeichert. Diese dient lediglich als Schlüssel, damit die Apotheke die Rezepte des Versicherten abrufen kann. Die vom Versicherten aufgesuchte Apotheke sieht somit sofort alle noch einlösbaren Rezepte.


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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