Wie funktioniert riechen?
Neben der Lebensqualität ist das olfaktorische System auch wichtig als Warnsignal, zum Beispiel bei einem Brand oder verdorbenem Essen. Einige Berufsgruppen, wie Köche und Köchinnen, Weinkellner und Weinkellnerinnen oder Parfümeure und Parfümeurinnen, sind auf ihren Geruchssinn angewiesen. Ein Verlust dieser Sinneswahrnehmung ist für diese Personen besonders schwerwiegend. Doch wie funktioniert das Riechen?
Duftmoleküle aus der Luft docken an Rezeptoren auf Zilien der Riechzellen in der Nasenschleimhaut. Duftstoffrezeptoren sind G-Protein gekoppelte Transmembranrezeptoren. Die einzelnen Sinneszellen exprimieren immer nur einen spezialisierten Rezeptor. Diese Duftstoffrezeptoren sind allerdings nicht sehr spezifisch und können durch unterschiedliche Moleküle mehr oder weniger stark erregt werden. Der Mensch besitzt etwa 10 Millionen Riechzellen. Die Riechzellen sind bipolare Neuronen, die durch die Bindung von Duftstoffen depolarisiert werden und die chemoelektrische Signaltransduktion an den Riechkolben übermitteln. Der Riechkolben, Bulbus olfactorius, ist ein vorgestülpter Teil des Gehirns, der direkt unterhalb des Frontalhirns liegt und für die Reizweiterleitung in höhere Gehirnareale verantwortlich ist. Dadurch, dass auch das limbische System und die Amygdala angesprochen werden, erklärt sich die Gefühlsanbindung von Gerüchen.
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