OTC-Daten 2024

Leichter Zuwachs bei verschreibungsfreien Arzneimitteln

München - 09.04.2024, 11:00 Uhr

Das OTC-Volumen der Apotheken letzten Jahres belief sich auf 11 Milliarden Euro. (Foto: Zamrznuti tonovi/AdobeStock)

Das OTC-Volumen der Apotheken letzten Jahres belief sich auf 11 Milliarden Euro. (Foto: Zamrznuti tonovi/AdobeStock)


Der Markt für Selbstmedikation legt nur noch leicht zu, wie die neuen „OTC-Daten 2024“ des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) zeigen. Demnach ist der Markt der verschreibungsfreien Arzneimittel von 2022 auf 2023 nach Packungen um 0,5 Prozent gewachsen, nachdem er im Jahr davor noch um 12 Prozent zugelegt hatte. Insgesamt ist gut jede zweite Arzneimittelpackung, die in Apotheken verkauft wird, nicht verschreibungspflichtig.

Wie aus den Daten des BPI hervorgeht, waren im Jahr 2023 von den knapp 1,7 Milliarden abgegebenen Arzneimittelpackungen 53 Prozent aller Medikamente nicht verschreibungspflichtig. Das OTC-Volumen belief sich demnach wertmäßig auf 11 Milliarden Euro. „Nachdem der OTC-Gesamtmarkt pandemiebedingt unter Druck geraten war, hat er sich nun wieder eingepegelt“, sagte Kai Joachimsen, BPI-Hauptgeschäftsführer laut einer Pressemitteilung.

Mit Beginn der Pandemie hatte der OTC-Markt um 5,3 Prozent abgegeben, ehe er im Jahr 2022 wieder um 12 Prozent anzog. 2023 hat sich das Wachstum allerdings wieder deutlich abgeschwächt.

Wie der BPI weiter mitteilt, hat es im Jahr 2023 eine besonders hohe Nachfrage nach nicht verschreibungspflichtigen Husten- und Erkältungsmitteln gegeben, gefolgt von Vitaminen und Mineralstoffen sowie Schmerz-, Muskel- und Gelenkmitteln. Interessant sei zudem, dass der Markt der rezeptfreien Abnehmpräparate um 16,9 Prozent zurückgegangen ist.

 

OTC-Preisanstieg unter Inflationsrate

Eine weitere Erkenntnis der Erhebung: Während viele Wirtschaftsbranchen an die Inflation angepasste Preissteigerungen durchführen, haben die Arzneimittelhersteller laut BPI ihre Preise weit unter der Inflation angehoben. „Seit Januar 2021 ist der Verbraucherpreisindex um 16,4 Prozent gestiegen, doch die Apothekenverkaufspreise stiegen um 7,5 Prozent weniger als die Verbraucherpreise insgesamt“, so Joachimsen. Diese Entwicklung sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass pharmazeutische Unternehmen mitunter darauf verzichtet hätten, die gestiegenen Produktionskosten auf die Arzneimittelpreise umzulegen. Und das, obwohl die Arzneimittelindustrie stark von den Kostensteigerungen für Rohstoffe und Produktion betroffen sei.

Die BPI „OTC-Daten 2024“ bilden aktuelle Marktentwicklungen ab. Ergänzt wird die neue Ausgabe von einem Überblick über die inflationsbedingte Entwicklung der Verbraucherpreise im Vergleich zu den Apothekenverkaufspreisen.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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