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Techniker Krankenkasse
Zahl der ärztlichen Online-Sprechstunden um 40 Prozent gesunken
Nach dem Ende der Corona-Pandemie nutzen deutlich weniger Menschen die Möglichkeit zur ärztlichen Fernbehandlung per Videoschaltung. Das geht aus einer aktuellen Datenauswertung der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. TK-Chef Jens Baas findet das bedauerlich und möchte die Versicherten dazu animieren, die digitalen Behandlungsoptionen wieder mehr in Anspruch nehmen.
Laut einer aktuellen Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) ist die Zahl der Videosprechstunden bei Ärzt*innen seit der Hochphase der Corona-Pandemie deutlich gesunken. Im Jahr 2021 hatte die Zahl der Sprechstunden per Videoschaltung durch die Kontaktbeschränkungen einen Höchststand erreicht. In dem Jahr wurden 956.000 Online-Behandlungen verzeichnet. Seitdem sinkt die Zahl der Videosprechstunden jedoch deutlich, zunächst auf 717.000 im Jahr 2022. Im vergangenen Jahr wurden laut TK nur noch 576.000 Online-Behandlungen durchgeführt – etwa 40 Prozent weniger als noch 2021.
„Diese ernüchternde Entwicklung zeigt leider, dass die Corona-Pandemie der Digitalisierung im Gesundheitswesen nur einen kurzfristigen Anstoß gegeben hat – obwohl die Videosprechstunde ihr Potenzial, die Versorgung sinnvoll zu ergänzen, während der Pandemie bewiesen hat“, kommentiert der TK-Vorstandsvorsitzende Jens Baas die Zahlen.
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Keine Revision: „Eine Entscheidung mit Signalwirkung“
Mit dem Beginn der COVID-19-Pandemie und den staatlichen Hygiene-Maßnahmen war die Zahl der Nutzer*innen von Videosprechstunden schlagartig in die Höhe geschnellt – vor Beginn der Pandemie waren es im Jahr 2019 noch 358.000. Sie stiegen nach dem Ausbruch von COVID-19 in Deutschland um 98 Prozent auf 709.000.
TK-Chef Baas sieht die Ursachen der aktuell rückläufigen Nutzer*innen-Zahlen in der Aufhebung der Hygiene-Maßnahmen. Jedoch erkennt er auch jenseits der staatlich verordneten Kontaktbeschränkungen einen großen Mehrwert der ärztlichen Videosprechstunden: „Eine digitale Behandlung spart Anfahrtswege, Wartezeiten in vollen Arztpraxen und reduziert das Ansteckungsrisiko aller Beteiligten. Die Ärztinnen und Ärzte sind aufgrund der digitalen Behandlung flexibler in ihrer Arbeit und können den Praxisalltag effizienter organisieren. Nicht zuletzt stellen die Videosprechstunden in versorgungsschwächeren Gebieten eine gute Behandlung sicher“.
Über die „TK-Doc-App“ können die TK-Versicherten Ärzt*innen per Videoschaltung kontaktieren.
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