Deutscher Apothekertag 2024

Lauterbach hält an seiner Apothekenreform fest

09.10.2024, 13:45 Uhr

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening auf dem DAT 2024 begrüßt. (Foto: Schelbert)

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening auf dem DAT 2024 begrüßt. (Foto: Schelbert)


Zum Auftakt des Deutschen Apothekentags (DAT) hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach seine Reformpläne vor den Delegierten des DAT verteidigt. In der anschließenden Fragerunde musste er sich der scharfen Kritik der Apotheker und Apothekerinnen stellen. In einem ersten Bericht geben wir einen kurzen Überblick über die wichtigsten Punkte - ein ausführlicher Bericht folgt.

Wer auf eine große Ankündigung oder neue Impulse von Karl Lauterbach (SPD) gewartet hat, wurde enttäuscht: Der online zugeschaltete Bundesgesundheitsminister erklärte in seinem Grußwort auf dem Deutschen Apothekertag in München der Apothekerschaft am Mittwoch noch einmal seine Reform – von großen Veränderungen war keine Rede.

Im Gegenteil: Auch bei der gegenwärtig zentralen Frage nach der Apotheke ohne Apotheker sagte Lauterbach, das hier ein Dissens bestehe, der Ausbau der „telemedizinischen Beratung“ auch in Apotheken aber langfristig nötig sei, um Standorte zu erhalten oder neue zu schaffen.

Es gebe derzeit eine „Verzögerung“ bei der Reform, die auf Beratungsbedarf innerhalb der Regierungsparteien zurückgehe, der auch mit dem Protest der Apothekenteams zusammenhänge, so Lauterbach. Aber er hoffe, dass er in Kürze mit veränderten Vorschlägen auf die Apothekerschaft zukommen könne.

Zur angestrebten Umverteilung des Honorars und auch der Zulassung von Skonti erklärte der Minister, dies sei nur eine Überbrückungsmaßnahme, bis man ab 2027 die Vergütung zwischen Krankenkassen und Apothekerschaft verhandeln würde. In diesem Zusammenhang gab er zu, dass er überrascht gewesen sei, dass von Seiten der Apotheker an dem alten Honorarsystem – wenn auch mit „unrealistischen“ Zahlen – festgehalten worden sei. Er machte klar, dass es keine höheren Abgabepreise geben werde.

Lauterbach betonte, dass die Apotheken in Zukunft bei Digitalisierung oder Prävention eine wichtige Rolle spielen werden. Dies seien „Dinge, die der Versandhandel nicht kann“. Deswegen setze man auf die Apotheke vor Ort.

Zum Schluss bedankte sich der Minister für die Aufmerksamkeit. Die Debatte verlaufe „im Großen und Ganzen sachlich“ so Lauterbach. Anschließend stellte sich Lauterbach den Fragen der Apothekerschaft, auf die er im einzelnen einging.


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Zuschaltung

von Holger Rummel am 09.10.2024 um 16:46 Uhr

Für Markus Lanz hat es gestern gereicht. Man nennt sowas Wertschätzung.

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