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Apokix-Umfrage
Wer interessiert sich für den Deutschen Apothekertag?
Wie groß ist eigentlich das Interesse am Deutschen Apothekertag in der Apothekerschaft? Das geht aus der neuen Apokix-Umfrage hervor. Eine Antwort gibt es auch auf die Frage, wie nun mit der Satzungsänderung umgegangen werden soll.
Die Katze war aus dem Sack: Kurz vor dem Deutschen Apothekertag (DAT) 2023 berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung über die Apothekenreformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Das Thema überschattete die gesamte Veranstaltung. Es wundert nicht, dass auch jene Apothekerinnen und Apotheker, die nicht Ort vor waren, den DAT intensiv verfolgten – laut der damaligen Apokix-Umfrage waren es 60 Prozent der befragten Inhaberinnen und Inhaber.
In diesem Jahr ist diese Zahl gefallen, wie aus der jüngsten Umfrage aus dem November hervorgeht. Nur 47 Prozent der 124 Befragten verfolgten den DAT intensiv. Dafür gab es aber niemanden mehr, der die Veranstaltung (fast) gar nicht verfolgte, 2023 waren es noch sieben Prozent. Die Zahl derjenigen, die den DAT eher sporadisch verfolgten, stieg hingegen von 34 auf 53 Prozent.
Das korrespondiert in etwa mit der Entwicklung des allgemeinen Interesses am DAT. Sagten im vergangenen Jahr noch 34 Prozent, dass sie die jährliche Hauptversammlung der Apothekerinnen und Apotheker sehr interessiert, waren es in diesem Jahr nur noch 19 Prozent. Die Zahl jener, die sich etwas interessieren ist von 41 auf 48 Prozent gestiegen, die Zahl der eher weniger oder gar nicht Interessierten von 25 auf 32 Prozent.
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Gleichzeitig ist die Zufriedenheit mit den Ergebnissen des DAT über die vergangenen Jahre gestiegen. Waren 2022 nur 14 Prozent eher/sehr zufrieden, 2023 19 Prozent, so waren es in diesem Jahr 36 Prozent. Allerdings ist das immer noch ein relativ niedriger Wert.
DAT-Beschlüsse sollen verbindlich bleiben
Die Umfrage zeigt auch: Die Inhaberinnen und Inhaber sind mehrheitlich dafür, dass die Satzungsänderung in ihrer bisherigen Form wieder zurückgenommen wird. 83 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu (55 voll und ganz, 28 eher), es abzulehnen, dass die DAT-Beschlüsse zukünftig nicht mehr bindend sein sollen.
Prinzipiell halten sie den DAT auch für eine gute Plattform, um die Politik mit ihren Forderungen zu konfrontieren und Lösungen zu diskutieren. Dieser Aussage stimmen 75 Prozent zu. Sie beklagen allerdings, dass die in Ausschüsse verwiesenen Themen nicht mehr ausreichend bearbeitet oder umgesetzt werden (94 Prozent).
Richtige Themen behandelt
Konkret auf den diesjährigen DAT bezogen sind 64 Prozent der Meinung, dass die richtigen Themen behandelt wurden. 79 Prozent der Apothekeninhaberinnen und -inhaber begrüßen darüber hinaus den Beschluss der Resolution „Mehr Apotheke wagen“. Allerdings fordern auch 97 Prozent, dass auf den Beschluss nun Taten folgen müssen.
Was Lauterbachs Auftritt auf den DAT angeht, haben die Befragten keine gute Meinung. 85 Prozent sagen, es zeige seine geringe Wertschätzung gegenüber dem Berufsstand, dass er nicht persönlich vor Ort war. Nur fünf Prozent sagen, er hätte angemessen auf die Fragen und Forderungen auf dem DAT reagiert.
Unter anderem der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Apothekenkooperationen, Stefan Hartmann, äußerte sich nach dem DAT positiv über das dort von jungen Kolleginnen und Kollegen gezeigte Engagement. Von den befragten Apothekeninhaberinnen und -inhabern sagten 60 Prozent, dass die Jungen frischen Wind in die Diskussionen eingebracht haben.
50 Prozent Hoffnung
Bezüglich der weiteren Entwicklung der Apothekenreform sind die Inhaberinnen und Inhaber jedoch zurückhaltend. Nur 50 Prozent geben an, dass deren Verzögerung sie hoffen lässt, dass die Einwände gehört wurden und die Reform noch positiver gestaltet wird.
Das Stimmungsbarometer machte nichtsdestotrotz in diesem Monat einen Sprung: Der Apothekenkonjunkturindex zur Beurteilung der aktuellen Geschäftslage stieg im November um 3,6 Punkte auf 66,9. Noch größer ist der Anstieg mit Blick auf die für die kommenden zwölf Monate erwartete Geschäftsentwicklung. Der sprang um 9,3 Punkte auf 47,6 und ist im laufenden Jahr nach dem April (48,1) der höchste Wert. Aber wie auch immer – die Stimmung ist weiterhin mies: Ein Indexwert von 100 entsteht bei einer ausgeglichenen Stimmung.
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