In England wurde ein vom National Health Service (NHS) unterstütztes Pilotprojekt initiiert, bei dem Apotheker, die bei einem Patienten Anzeichen einer Krebserkrankung vermuten, den Betroffenen direkt in eine Sekundärversorgung überweisen können. Zunächst wird dieses Vorgehen in einer kleinen Zahl von Apotheken getestet, anschließend wird das Projekt, das seit Mai 2023 läuft und zwei Jahre dauern soll, ausgeweitet. Interessierte Apotheken können sich für dieses Projekt – es nennt sich NHS Supporting Early Diagnosis of Cancer (Community Pharmacy) – registrieren und sich verpflichten, bestimmte Vorgaben einzuhalten. Ferner muss ein Training absolviert werden, um mögliche Frühsymptome (s. Kasten „Was sind Red Flags?“) zu erkennen. Auch zur entsprechenden Kommunikation wird geschult. Vorgaben und Hilfestellungen sind in einem Dossier zusammengefasst. So soll etwa ein Patient, der gehäuft Hustenmittel, Protonenpumpenhemmer, Antidiarrhoika, Mundspülungen oder Mittel gegen Halsschmerzen verlangt, angesprochen werden, um weitere Symptome zu erfragen. Erhärtet sich ein Verdacht, wird dem Patienten nahegelegt, eine Überweisung zu einer entsprechenden Institution oder zum Hausarzt anzunehmen [1].
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