Die Antwort lautet:
Bleiweiß ist ein basisches Bleicarbonat.
Eine Geisha wird immer mit einem stark geschminkten Gesicht assoziiert. Makelloser schneeweißer Teint und stark betonte Augen und Lippen. Zwar gibt es in Japan inzwischen nur noch einige Hundert offiziell registrierte Geishas, mit ihren schönen Gesichtern fallen sie aber immer auf.
Frauen in allen Kulturen und über alle Jahrhunderte hinweg versuchten, sich dem jeweiligen Schönheitsideal anzupassen. Und helle, weiße Haut stand da hoch im Kurs. Erreicht wurde dieses Ideal oft durch die Anwendung von giftigen Chemikalien in den Kosmetika.
In der Antike bis ins Mittelalter wurde dagegen Bleiweiß der Schminke zugesetzt, um die Haut aufzuhellen. Etwa im 16. Jahrhundert wurde Bleipuder verwendet. Die Mischung aus Blei und Essig sollte helfen, den Teint ebenmäßig zu gestalten – aber langfristig sorgte sie auch dafür, dass die Haut an Farbe verlor, die Zähne verfaulten und Haare ausfielen. Da Bleiweiß eine sehr hohe Deckkraft hat und abhängig vom Bindemittel einen schönen Glanz, wurde es lange in der Malerei verwendet. Spätestens im 18. Jahrhundert setzte sich die Erkenntnis durch, dass es nicht gesund ist: Wegen seiner Giftigkeit war Bleiweiß auch ein hervorragender Holzanstrich.
Doch zurück zur Geisha: Um ihre Haut vor den Chemikalien zu schützen, trugen die Geishas Abura auf, ein Öl, das aus der japanischen Kamelie (Camellia japonica L.) gewonnen wird. Das japanische Kamelien-Öl (Tsubaki abura) wird in Japan schon seit langer Zeit benutzt. Es wird in einer dünnen Schicht aufgetragen und soll zum einen die Poren füllen und der Haut eine einheitliche Textur verleihen. Zum anderen wird die Haut dadurch vor der weißen Farbe geschützt, die als wichtiger Teil des Make-ups als Grundierung aufgetragen wird.
Heutzutage ist Blei gemäß der EU-Kosmetik-Verordnung VO (EG) 655/2013 in kosmetischen Mitteln nicht erlaubt. Mögliche vorhandene Spuren dürfen nur in technisch unvermeidbaren und gesundheitlich unbedenklichen Mengen enthalten sein.
Frage: Wissen Sie, was sich aus chemischer Sicht hinter Bleiweiß versteckt?
Bleiweiß ist ein basisches Bleicarbonat.
Stuttgart - 03.12.2024, 06:59 Uhr
Weißes Make-up, schwarze Maskara, leuchtend rote Lippen - das sind die Markenzeichen einer Geisha. Aber ist das gesund? (Foto: Max Ferrero/AdobeStock)