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3 Prozent Peinlichkeiten: So beurteile ich den unglaublichen Umgang mit unserer kaufmännischen Komponente, wie Politik und auch Kassenvertreter dies im Moment praktizieren.
Schon vergessen? 2003/2004 war bei der bis heute nicht unumstrittenen Änderung der AMPreisVO diese Zahl ein Punkt, der niemals mehr nach unten angetastet werden sollte. In einigen schwierigen Jahren danach hatten die KollegInnen in der Praxis oft Mühe, mit dieser kargen Variablen ihre Betriebe zu leiten, zumal ja auch die fixe Komponente so fix geklebt war, dass über Jahre keinerlei Bereitschaft bestand, dem Beruf irgendwie wirtschaftliche Perspektiven zuzugestehen. Anträge bei Apothekertagen, die 3 Prozentstruktur zu erhöhen, wurden vehement im Plenum zurückgewiesen. Alles unter dem Mantel der „Solidarität“ – mit wem auch immer.
Nun haben wir die „Hochpreiser“ mit einem Preisvolumenanteil von über zehn Prozent an den gesamten Arzneimittelkosten. Dies beschert uns halt auch einmal manchen Vorteil. Sofort sind interessierte Kreise da, die diese Marge deckeln wollen. War letzte Woche noch zu lesen, dass das Segment vorerst „ruhen“ solle, so tritt mancher aus der GKV Spitze ans Mikro und verlangt „uns“ zu beschneiden.
Ist es nicht einfach unverschämt, wenn wegen windiger Verhaltensmuster zur Preisbekanntgabe zwischen Pharmaindustrie / Staat / GKV der Partner, dessen Anteil 2 Prozent aller Krankenkassenkosten beträgt, nämlich die öffentliche Apotheke, von Neuem der Dumme sein könnte? Wo ist denn unsere Strategie? Es geht eben nicht, dass hinter diversen Türen ein „Kompromiss“ gesucht wird! Wieso? Wozu? Es wurde oft genug kolportiert, dass die permanente Erbringung von Leistungen (Rezeptkorrekturen, die mühsame Auswahltaktik!! wenn wieder was nicht lieferbar ist, Erklärungen zu Verordnungen etc., die weit über unsere Aufgabenbereiche hinausgehen ohne Vergütung erfolgt.)
Jetzt ist mal Schluss! Wir halten teure Medikamente oft genug vor. Schaut man sich die Schlampereien mancher „Partner“ bezüglich der Bereitstellung von Medikamenten an, dann ist die Apotheke mehr denn je zur LagerHALTUNG gefordert. Das kostet Geld und Logistik. Also Hände weg von 3 Prozent nach unten. Die linke Absicht, dafür „unten“ was als Ausgleich zu geben, ist Umverteilung zu niemandes Vorteil. Es ist nichts Neues, dass die öffentliche Apotheke lange genug von allen wirtschaftlichen Entwicklungen abgekoppelt war,man schaue sich den ABDA Geschäftsbericht nur genau an. Wir wollen existieren, nicht jonglieren! Wenn die Politik es ehrlich mit uns meint, dann weist sie Leute wie den Herrn von Stackelberg endlich mal in seine Schranken. Diese Sorte „Partner“ ist so überflüssig wie ein Kropf.
3 Kommentare
Schwer peinlich
von Bernd Jas am 22.07.2016 um 9:54 Uhr
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3%= 8 Jahre Risiko
von Tilman La Roche am 22.07.2016 um 7:47 Uhr
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Rechenfüchse diese Kassen :D
von Peter Lahr am 20.07.2016 um 14:03 Uhr
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