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- Von Elefanten und anderen...
Vom 29.7. bis zum 07.08. findet in Harare in Zimbabwe der 62. Weltkongress der International Pharmaceutical Students Federation statt. Pharmaziestudierende aus der ganzen Welt treffen sich in diesen Tagen. Ein offizielles Foto der IPSF zu diesem Kongress auf Facebook zeigt drei große Elefanten – und zwar echte.
Von Zimbabwe hier in den grauen Apothekenalltag: Wie Peter Ditzel im jüngsten Tagebuch auf DAZ.online berichtet, wird Ende November/Anfang Dezember neben den geschäftsführenden Vorständen von BAK und dem DAV auch die ABDA Spitze zur Wahl antreten. Zitat Peter Ditzel: „Ehrlich gesagt... mit großen Veränderungen rechnen wir nicht. Das Triumvirat Schmidt, Kiefer, Becker ist gesetzt". Gesetzt ist somit auch die „Kontinuität“, will sagen, das übliche Chaos, worüber sich sowohl andere Blogger als auch Kolleginnen und Kollegen zu Recht aufregen – sei es schlechte oder fehlende Honorierung, Retax und Bürokratiewahnsinn.
Ohne jetzt irgendwelchen Apotheker-Kollegen zu nahe treten zu wollen, insbesondere irgendwelchen Stammesfürsten: Aber irgendwie muss ich dabei immer an das Bild von den afrikanischen Dickhäutern denken.
Was können wir machen? Man kann, wie die Brexit-Anhänger in Großbritannien oder Donald Trump in den USA nur meckern – ohne aber Alternativen aufzuzeigen. Man kann weiterhin, wie es hier ein Blogger-Kollege macht, weiter auf Prof. Glaeske eindreschen.
Oder aber: Wir überlegen uns einmal genau, was wir eigentlich wollen. Zunächst einmal: Wer ist eigentlich „wir“?
DEN öffentlichen Apotheker gibt es nicht. Stattdessen sollten wir unterscheiden:
- den „Traditionalisten“, soziologisch
auch „Leggard“ genannt: keine Änderung, solange alles noch einigermaßen
funktioniert. Bis jetzt ist man ja schließlich auch über die Runden gekommen. Und
wofür hat man schließlich seine Approbation und Betriebserlaubnis?
- den „Macher“:
Familienclans und Kooperationsapotheker, die sich für den Politikärger nicht
interessieren und stattdessen betriebswirtschaftlich erfolgreiche Apotheken
betreiben. Jammern tun diese Kollegen nicht – zumindest nicht öffentlich. Ihre
Interessen stimmen aber in der Regel nicht mit denen der Traditionalisten
überein.
- die „Young
Pharmacists“: Das sind diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die Pharmazie
studiert haben, um diesen Beruf nach ihren Vorstellungen auszuüben – wenn man
sie nur lässt.
- na ja und dann noch
den einen oder anderen „Verrückten“ (den Autor hier eingeschlossen), der
manchmal mit dem Kopf durch die Wand will und versucht, ein neues und
besseres Apothekensystem zu entwickeln, so eine Art „junge Wilder“, wobei jung
sich hier nicht auf das Alter bezieht.
Die ABDA und die meisten Blogger und Kommentatoren gehören zu den Traditionalisten: es hat ja immer gut geklappt, warum nicht weiter so – und bloß keine Reformen.
Bis jetzt ist das auch einigermaßen gut gegangen.
Aber was passiert zum Beispiel, wenn immer mehr junge Kolleginnen und Kollegen auch in der öffentlichen Apotheke Reformen einfordern? Hält man diese Kollegen dann mit noch mehr Geld und noch mehr „Perks“? Wer viel Geld hat, kann sich das leisten, also die „Macher“ unter den Apotheken.
Warum sind wir nicht einmal ehrlich und verabschieden uns von dem Begriff des „öffentlichen Apothekers“, den es zu Zeiten meiner Eltern und Großeltern noch gab – jetzt aber nicht mehr.
Wenn wir also für den Apotheker etwas erreichen wollen, müssen wir uns überlegen, für wen und wie? Dies weigert sich aber die ABDA und die Kammern zu tun, es heißt dann immer: „Wo Apotheke draufsteht, muss auch Apotheke drin sein“. Richtig, nur was für eine und mit welcher Qualität?
Ich bin sehr stolz, dass viele Studierende sich in den Fachschaften, im BPhD und IPSF engagieren. Wir sollten viel mehr auf sie hören. Ich bin auf die Ergebnisse von Harare gespannt - nur unsere deutschen „Dickhäuter“ werden wohl wieder zu verhindern wissen, dass diese auch umgesetzt werden.
2 Kommentare
Holy Oath, Herr Kollege? Nicht doch .....
von Wolfgang Müller am 25.07.2016 um 18:06 Uhr
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Der Kopf...
von Reinhard Rodiger am 25.07.2016 um 17:03 Uhr
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