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- DAZ 11/1998
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Arzneimittel und Therapie
AIDS-Therapie: Neue Studienresultate mit Indinavir
Dies legen die vorläufigen Ergebnisse von zwei noch andauernden klinischen Studien nahe. In einer dieser Studien (Protocol 054), bei der die Effektivität der Zweimalgabe von Indinavir (1200 mg alle 12 Stunden) in Kombination mit Zidovudin und Lamivudin (300 bzw. 150 mg zweimal täglich) überprüft wurde, stellte sich heraus, daß bei 71% der Patienten (10 von 14 Patienten) nach 32 Wochen Therapie die Zahl der nachweisbaren Viruspartikel im Blut bis unter die Detektionsgrenze herkömmlicher Meßmethoden reduziert war. Diese liegt bei 500 Viruskopien/ml Blut. Unter Verwendung eines noch empfindlicheren Assays, dessen Detektionsgrenze bei 50 Kopien/ml liegt, zeigte sich, daß bei 58% der Patienten weniger als 50 Kopien nachgewiesen werden konnten. Diese vorläufigen Resultate deuten an, daß die antivirale Aktivität einer Zweimalgabe von Indinavir ebenso effektiv ist wie die dreimal tägliche Dosierung. Die - ebenfalls vorläufigen - Ergebnisse einer Kombinationsstudie von Indinavir (1000 mg alle 12 Stunden) mit Nelfinavir (750 mg, dann Steigerung auf 1000 mg alle 12 Stunden) belegen, daß eine Therapie mit zwei Proteasehemmstoffen bei guter Verträglichkeit möglich und darüber hinaus sehr effektiv ist. Auch dieses Therapieregime führte bei 10 von 19 Patienten zu einer Reduktion der Viruslast auf unter 500 Kopien/ml, bei sechs dieser Patienten gar unter 50 Kopien/ml. Die Kombination von zwei Proteaseinhibitoren führt zu einer erheblichen Vereinfachung der Therapie und damit besseren Compliance der Patienten.
Tripletherapie mit Indinavir reduziert Todesrate Das ergibt eine weitere mit den Wirkstoffen Indinavir, Zidovudin und Lamivudin durchgeführte klinische Studie (ACTG 320). Im Rahmen dieser Untersuchung konnte gezeigt werden, daß eine Tripletherapie im Vergleich zu einer Kombinationsbehandlung mit Zidovudin und Lamivudin alleine das Risiko AIDS-assoziierter Infektionskrankheiten um 48% und die Zahl der Todesfälle um 56% reduzieren kann. Nur 7 der 126 in dieser Studie berichteten klinischen Ereignisse traten bei Patienten auf, deren Viruslast bei den letzten Messungen unterhalb der Nachweisgrenze gelegen hatte (500 Kopien/ml).
Quelle 5th Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections, 1. bis 5. Februar 1998, Chicago/USA. Presseinformation der MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar
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