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Lyme-Borreliose: Vorsicht bei Zeckenstichen!

BERLIN (rki). Weil die Deutschen jetzt bei frühlingshaftem Wetter ihre Freizeit wieder vermehrt in der Natur verbringen, sind sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt, sich mit der durch Zecken übertragbaren Lyme-Borreliose anzustecken.

Erstes Symptom einer Infektion mit dem Erreger Borrelia burgdorferi ist oft eine ringförmige, sich ausbreitende Hautrötung. Noch nach Wochen oder Monaten können aber unter Umständen verschiedene Krankheitsbilder wie Gelenkentzündungen oder in Einzelfällen Entzündungen des Gehirns beziehungsweise der Hirnhäute auftreten.

Infektionen auch im Norden Deutschlands In der Vergangenheit wurde die Lyme-Borreliose überwiegend im süddeutschen Raum diagnostiziert. Jetzt bestätigten Untersuchungen aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, daß Infektionen und Erkrankungsfälle auch im Norden Deutschlands nicht selten sind. Allein in Brandenburg wurden nach Einführung der ärztlichen Meldepflicht im Jahre 1997 rund 500 Erkrankungen an Lyme-Borreliose erfaßt. Es wird jedoch vermutet, daß die tatsächliche Erkrankungsrate wesentlich höher liegt. Besonders in der Zeit von März bis Oktober ist in Erholungsgebieten, vor allem im Wald, aber auch in Parks, an Wald- und Wegrändern mit wirtssuchenden Zecken zu rechnen. Sie finden sich auf bodennahen Pflanzen, Spitzen von Grashalmen, krautigen Pflanzen und Buschwerk. Die Zecken bevorzugen die dünnen Hautpartien beim Menschen, besonders die Kniekehlen, den Haaransatz und die Region zwischen den Beinen und unter den Armen, um sich am Körper mit Hilfe eines mit Widerhaken versehenen stachelartigen Mundwerkzeugs (Hypostom) in die Haut zu bohren. Beim folgenden Saugakt kann es zur Übertragung der Bakterien kommen. Zekken, die sich bereits festgebissen haben, sollten rasch mit einer spitzen Pinzette (spezielle Zeckenpinzetten) hautnah gefaßt und herausgezogen werden. Die möglichst schnelle Entfernung der Zecken ist notwendig, da bereits mit dem Beginn des Saugakts eine Infektionsgefahr besteht.

Diagnose schwierig Aufgrund unterschiedlicher Symptome der Lyme-Borreliose, die auch von anderen Krankheitserregern hervorgerufen werden können, ist es für den Arzt oft schwierig, die Erkrankung sofort richtig zu diagnostizieren. Die Erkrankung kann durch spezielle Laboruntersuchungen erkannt werden. "Eine festgestellte Lyme-Borreliose ist mit Antibiotika behandelbar. Allerdings sollte die Behandlung möglichst frühzeitig nach Zeckenbiß beginnen, da sonst die Infektion in Einzelfällen auch chronisch werden kann", sagte der Leiter des Robert Koch-Instituts (RKI), Prof. Reinhard Kurth. An einem Impfstoff zum Schutz vor der Krankheit wird erfolgreich geforscht, allerdings ist zur Zeit noch nicht absehbar, wann er in Deutschland zum Einsatz kommen kann. Somit ist es besonders wichtig, dem Zeckenbefall bei einem Aufenthalt in der freien Natur durch geschlossene Kleidung vorzubeugen. Wichtig ist das Absuchen der Haut nach Aufenthalten in vermutlichen Zeckengebieten, was besonders bei Kindern regelmäßig durchgeführt werden sollte. Um zukünftig regionale Infektions- und Erkrankungsrisiken abschätzen zu können, wäre es sinnvoll, die Lyme-Borreliosen bundesweit mit einer Sentinel-Überwachung zu erfassen. Dies könnte zu einer besseren Information der Bevölkerung durch Ärzte und Gesundheitsämter beitragen.

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