Bericht

Arzneimittel der Nahrungsergänzungsmittel?

Die Abgrenzung von Nahrungsergänzungsmitteln und Arzneimitteln rückt in den Apotheken zunehmend ins Blickfeld. Kunden und Patienten fragen aufgrund des gestiegenen Gesundheitsbewußtseins, aber auch aufgrund der staatlichen Bestrebungen nach mehr Eigenverantwortung der Bürger für ihre Gesundheit sowohl Nahrungsergänzungsmittel als auch Arzneimittel zur Selbstmedikation verstärkt nach. Gleichzeitig wird für die Apothekerinnen und Apotheker aufgrund der ständigen Innovationen und der Angebotsvielfalt die Abgrenzung zwischen den beiden Produktklassen Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel zunehmend schwieriger. Ursache hierfür ist nicht zuletzt die Werbung und die Aufmachung für Nahrungsergänzungsmittel, die die Grenze zum Arzneimittel unscharf werden lassen. Offensichtlich gibt es Hersteller, die versucht sind, Produkte als Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt zu bringen, um so die hohen Qualitätsstandards und die strengen Bestimmungen des Arzneimittelgesetzes (AMG) einschließlich der Wirksamkeitsnachweise zu umgehen. Leidtragende dieser Entwicklung sind einerseits verunsicherte Kunden und Patienten und auf der anderen Seite die Apothekerinnen und Apotheker in öffentlichen Apotheken, die sich mit der Abgrenzungsproblematik häufig allein gelassen fühlen. Es ist in letzter Zeit mehrfach vorgekommen, daß Produkte, die als Nahrungsergänzungsmittel in den Verkehr gebracht wurden, erst mit langer zeitlicher Verzögerung von den Gerichten als Arzneimittel eingestuft und die abgebenden Apotheker im nachhinein zur Verantwortung gezogen wurden.

Wie erfolgt die Abgrenzung?

Von Rainer Auerbach und Stefan Wind, Berlin

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