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- DAZ 32/1998
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Zur Kasse bitte
Originalton in einer deutschen Apotheke. Ein älterer, sehr freundlicher Herr, fragt: "Kann man bei Ihnen auch mit EC-Karte bezahlen?" Der Apotheker, ebenfalls freundlich dreinblickend, antwortet kurz und knapp: "Nein." - "Und mit einer anderen Kreditkarte?" - "Nein, leider nicht." Ich schalte mich ein. "Warum denn nicht?" - "Ach, da muß man ja extra so einen Kasten hinstellen und eine Leitung zum Telefon legen lassen."
Also zahlt der Kunde bar, Schein für Schein, Mark für Mark, Groschen für Groschen, muß anschließend vielleicht gleich zur Bank, um seinen Geldbeutel neu aufzufüllen. Schließlich muß man als Privatpatient schon manchmal einige Hunderter für verordnete Arzneimittel hinblättern und vorstrecken. Und auch die Selbstmedikation ist ja nicht immer gerade billig. Da summiert sich ein Kauf zuweilen ganz schön. Ich selbst mußte deshalb schon einmal erst zurück zur Bank, weil ich die Kosten der Rezeptur nicht so hoch eingeschätzt hatte. Mit Kreditkarte hätte ich mir den Umweg ersparen können.
In diesem für größere Städte eher seltenen Fall gilt: die Konkurrenz ist weit, die nächste Apotheke erst im nächsten Vorort, mehrere Kilometer weit entfernt. Da kann man sich so etwas vielleicht leisten. Wäre die nächste Apotheke aber gleich nebenan oder nur um die Ecke - mit modernen Zahlungsmöglichkeiten -, ich wette, der Scheckkartenkunde wäre schnell an die Konkurrenz verloren. Denn auch für den modernen Zahlungsverkehr gilt: Wer nicht mit der Zeit geht, dem geht so mancher Kunde aus dem Wege. Und dem Apotheker entgeht manches Geschäft.
Hans Mohl
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