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-Bayern 1 live in der Offizin
Für Apotheker Gerhard Riemerschmidt war es überhaupt keine Frage: -Selbstverständlich! antwortete er auf die Anfrage der Bayern-1-Redaktion, ob er sich für eine Direktschaltung aus seiner Apotheke zur Verfügung stellen würde. Und so rückten am Donnerstagmorgen zwei BR-Techniker samt Übertragungswagen plus Reporter an, peilten das Funkhaus an und legten drahtloses Mikrofon und Kopfhörer bereit. Riemerschmidt im frisch gebügelten weißen Kittel, seine Kolleginnen ziemlich aufgeregt - statt Aspirin mal ein -Aufsager für Bayerns meistgehörte Radiosendung -B-1-Musikjournal - -kein Problem!, lachte der Pharmazeut aus dem Münchner Stadtteil Au. Seine Kundschaft nahm den -Auftrieb neugierig-gelassen auf, ließ sich willig interviewen und berichtete stolz: -Wir sind zufrieden mit unserem Apotheker! Der ersetzt manchmal sogar den Arzt. Außerdem haben die Leute in einer Apotheke viel mehr Zeit als in der Arztpraxis!
Negatives kam nicht über ihre Lippen, die deutsche Apotheke scheint in der Bevölkerung offenbar viel mehr Kredit zu besitzen als Umfragen bzw. Tests immer wieder ergeben.
Der B-1-Reporter wuselte zwischen Tresen und Rezeptur hin und her, hielt das Mikrofon in Informations- und Beratungsgespräche, ließ sich über neueste Medikamente und aktuelle Entwicklungen in der Pharmazie aufklären.
Natürlich wollten Riemerschmidt und seine Mitarbeiterinnen auch Details über die Arbeit der Rundfunkleute erfahren: -So lang ist ein Äh! staunte der Pharmazeut angesichts eines Tonbandschnipsels, das im Ü-Wagen aus einem sendefertigen Band herausgeschnitten wurde.
Der Live-Auftritt im -B-1-Radiotreff war dann kein großes Problem mehr für Gerhard Riemerschmidt: -Wir Apotheker sind nicht nur Schubladenzieher, skizzierte er direkt ins Mikro, -wir sind Freund, Helfer und auch mal Eheberater unserer Kunden!.
Daß vor allem die letzte Aussage auf besonderes Interesse im Funkhaus und bei den Hörern stieß - wen wundert‚s? Durch diese Premiere in der deutschen Pharmaziegeschichte sind sicher einige Klischees ins Wanken geraten. Und dem Radioreporter haben nach drei Stunden -Apo-Ü-Wagen die Beine weh getan...l
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