DAZ aktuell

Aller Anfang...


Der Apothekerverband hatte es mir schwarz auf weiß angekündigt: -Jede Apotheke wird sich der Öffentlichkeit am ,Tag der Apothekeő mit besonderen Aktivitäten präsentieren. Schön wär‚s ja gewesen. Doch leider erwies ein Test in der eigenen Stadt: nur ein Drittel der 63 Apotheken machten mit. Einige ließen sich durchaus etwas einfallen. Eine Gemeinschaftsanzeige. Einige wenige Schaufenster boten Pharmazeutisches im Zeitvergleich alter und neuer Geräte. Luftballons wehten am Eingang. Eine Apotheke lockte Kinder zu einem Malwettbewerb. Andere verteilten brav den Fenchel-Samen oder einen Vitamin-Trunk, boten Blutzuckertests zum Sonderpreis. Auf einem Foto vorgestellt wurden alle Mitarbeiter. Die Zeitung zum -Tag der Apotheke lag aus. Eine andere wies darauf hin, daß man hier in vier europäischen Sprachen bedient und beraten werden könne. Die Service-Leistungen wurden herausgestellt - vom Anpassen der Kompressionsstrümpfe bis zur Entsorgung alter Medikamente. Einige Apothekerinnen trugen den Tages-Button.
Zusammengefaßt klingt das ja ganz eindrucksvoll. Nur vereinzelt geboten war‚s doch ziemlich bescheiden. Zumal zwei Drittel nicht mitmachten. -Weil unsere Apotheke zu klein ist. - -Weil wir vorher nicht gefragt wurden. - -Das lohnt sich doch nicht. - -Das macht doch nur Arbeit. Alles nach dem schon ausgegebenen Motto: -Diese Aktion ist ein übler Kinderstreich, schlecht geplant. Dabei hatten sich doch so viele engagiert für diese Premiere eingesetzt. -Dieser Tag ist ein Muß! hatte die DAZ als Losung ausgegeben.
Trotz allem hörte ich noch Mitte August von einer Apothekerin auf die Frage, was sie denn zu diesem Tag planten, die erstaunte Frage: -Ja, was ist denn das? Gibtős das überhaupt? Und andere stießen fleißig in das Horn gegen die da oben, die uns da unten immer wieder zu kostspieligen Aktionen zwingen.
Da kann man mit dem alten Sprichwort nur tröstend sagen: Aller Anfang ist schwer. Der -Tag der Apotheke ist wirklich eine gute Idee, die Leistungen der Apotheken bekannt zu machen, das Beratungsangebot zu propagieren, einmal deutlich zu machen, was man alles bietet. Klappern gehört eben zum Handwerk. Doch statt zu klagen, gilt es jetzt, aus den ersten Erfahrungen die richtigen Lehren zu ziehen.
Als ich am -Tag der Apotheke unterwegs die verschiedensten Leute fragte, ob sie von diesem Tag wüßten, und was sie davon hielten, erhielt ich fast immer die stereotype Antwort: -Keine Ahnung! So äußerten sich Friseusen, Arzthelferinnen, Bankangestellte, Hausfrauen, Patienten, ja selbst Journalisten. Diese kleine Umfrage offenbarte aber auch ein großes Versäumnis: Die Kunden waren zu wenig vorinformiert worden. Vierzehn Tage vorher hätten schon Aufkleber mit Leuchtfarben diesen Tag ankündigen sollen, neugierig und aufmerksam machend.
Ein Druckfehler der Mainzer Allgemeinen Zeitungs-Anzeige gab aber unfreiwilig auch noch eine andere Konsequenz zu überlegen. Statt vom -Tag der Apotheke, hatte man vom -Tag der Apotheken gesprochen. Vielleicht steckt dahinter tatsächlich ein Denkanstoß. Vielleicht sollte man nächstes Jahr wirklich vom -Tag der ApothekeN sprechen, weil so die Gemeinschaftsleistung und das gemeinsame Interesse stärker betont würden. Vielleicht machen dann statt einem Drittel zwei Drittel mit. Am besten natürlich alle.Haus Mohl

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