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- DAZ 42/1998
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Viel Arbeit - für 10,80 Gulden oder nur ein Dankeschön?
Pharmazeutische Betreuung ist eine mühsame Arbeit, und eine neue noch dazu, die erst einmal gelernt werden muß. Und was ist der Lohn dafür? Sicher kann Pharmazeutische Betreuung ein Wettbewerbsfaktor unter Apotheken werden, aber was ist, wenn alle sie anbieten? Dann steigen neben dem Patientenwohl die Kosten der Apotheken, und die sind wieder die Dummen. Die Lösung sehen manche in einem reinen Dienstleistungshonorar für pharmazeutische Tätigkeiten. Wer den FIP-Kongreß in Den Haag besucht hat, konnte leicht zu dem Eindruck kommen, es sei nur noch eine Frage der Zeit, daß Apotheken in aller Welt allein für ihre Dienstleistung bezahlt werden. Die Niederländer machen es vor mit einem Honorar von 10,80 Gulden pro Rezeptzeile. Bei diesem Betrag könnte man schwach werden, aber solche Schreibtischlösungen ohne Bezug zur ökonomischen Realität sind eine Zeitbombe. Künftige Sparapostel könnten administrierte Preise nach Belieben herunterargumentieren. Zudem hängen Kapitalkosten und verfallbedingte Verluste nun mal nicht von fiktiven Rechengrößen, sondern von realen Preisen ab.
Daher meine ich: Wir brauchen auch in Zukunft angemessene Spannen für die Distribution und die altbewährte Beratung, obwohl 10,80 Gulden eine Menge Geld sind.
Für wirklich neue Leistungen, die dem Patienten zusätzliches Wohlergehen und den Krankenkassen an anderer Stelle geringere Kosten bescheren, sollten die Apotheken dagegen zur rechten Zeit ein eigenständiges Honorar fordern. Damit dies gerecht und für künftige Politiker möglichst unangreifbar wird, sollte sich die Höhe an pharmakoökonomischen Studien und nicht an verhandlungstaktischen Kompromißzahlen orientieren. Daß Sie bis dahin immerhin ein Dankeschön bekommen, wünscht Ihnen
Thomas Müller-Bohn
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