Arzneimittel und Therapie

Interferon beta-1b bei sekundär progredienter Multipler Sklerose

Am 22. Oktober 1998 hat das Committee for Proprietary Medicinal Products (CPMP) eine positive wissenschaftliche Beurteilung bezüglich des Einsatzes von Interferon beta-1b (Betaferon(r)) zur Verzögerung des Fortschreitens der Erkrankung und Verminderung der Schubfrequenz bei Patienten mit sekundär progredienter Multipler Sklerose (MS) abgegeben.


Nach dieser Entscheidung erwartet die Schering AG jetzt die endgültige Zulassung der Europäischen Kommission für den Einsatz des Präparates bei dieser Patientengruppe im ersten Quartal 1999.

Klinische Prüfung


Die Einreichung basiert auf einer klinischen Prüfung mit 718 Patienten, die mindestens zwei Jahre lang behandelt wurden. Die Studie wurde doppelblind, randomisiert und plazebokontrolliert in zwölf Ländern in Europa durchgeführt.
Basierend auf den Ergebnissen der europäischen Studie hat auch die US-amerikanische Tochtergesellschaft der Schering AG, Berlex Laboratories, im Juni 1998 bei der Food and Drug Administration (FDA) einen Antrag auf Zulassung des Präparates (Handelsname in den USA: Betaseron) bei sekundär progredienter MS gestellt. Dieser Antrag sowie weitere weltweit werden derzeit noch geprüft.

Sekundär progrediente MS


Bei etwa der Hälfte aller Patienten, bei denen zunächst eine schubförmige MS diagnostiziert wird, schreitet im Lauf der Zeit die Erkrankung zur sekundär progredienten Form fort. Bei Patienten mit dieser Form der MS verschlechtert sich der Zustand stetig, und die meisten haben eine mehr oder weniger stark ausgeprägte, meßbare Behinderung. Insofern stellt die sekundär progrediente MS ein weiter fortgeschrittenes Stadium der Erkrankung dar.
Für die Behandlung der sekundär progredienten MS existiert weltweit noch keine zugelassene medikamentöse Therapie. Quelle
Pressemitteilung der Schering AG, Berlin
daz

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