Zweifellos gehört Johanniskraut (Hypericum perforatum L.) zu den bestdokumentierten Arzneipflanzen; zahlreiche klinische Studien mit verschiedenen Handelspräparaten und Extraktzubereitungen belegen klar die Wirksamkeit bei leichten und mittelschweren Depressionen, vor allem gilt dies für Extrakte, die mit 60% Ethanol oder 80% Methanol hergestellt werden [1,2]. Dabei brauchen diese Phytopharmaka den direkten Vergleich mit klassischen synthetischen Antidepressiva nicht zu scheuen: bei äquivalenter Wirksamkeit sind Verträglichkeit und Nebenwirkungsrate deutlich günstiger zu beurteilen, was wiederum zu einer besseren Compliance beiträgt. Diese klare klinische Datenlage spiegelt sich auch in entsprechenden Zulassungsentscheiden des BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) aus jüngster Zeit wider.
Hauptwirkstoff oder nur Leitsubstanz?
Von M. Melzer, D. Fuhrken und R. Kolkmann, Oldenburg
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