BVA-Info

22 Prozent weniger Gehalt

Die Ende November 1998 dem Bundesverband der Angestellten in Apotheken (BVA) übermittelten Vorschläge des Arbeitgeberverbandes Deutscher Apotheken (ADA) zum Bundesrahmentarifvertrag (BRTV) lösen bei den Angestellten in Apotheken fassungsloses Entsetzen aus und lassen erhebliche Zweifel am Realitätssinn der Arbeitgeber aufkommen. Zur Erinnerung: Der ADA hatte den BRTV zu Ende 1998 gekündigt. Sind diese Vorschläge tatsächlich ernst gemeint und gibt es weiterhin kein verhandlungsfähiges Angebot für den Gehaltstarifvertrag, wird ab 1.Januar 1999 der gesamte Bereich der öffentlichen Apotheken tariflos sein. Damit ist in einer Zeit des politischen Umbruchs, in der die Zukunft der Apotheke möglicherweise neu definiert wird, der soziale Frieden in Apotheken massiv gestört.

In dieser Ausgabe finden Sie folgende Themen:

22 Prozent weniger Gehalt

Die Vorschläge im einzelnen


Dazu kommen weitere Vorschläge wie Abschaffung der Schutzkleidung und des Stuhls für jeden Mitarbeiter, die Gewährung von Bildungsurlaub nur dann, wenn der Arbeitgeber die Fortbildung veranlaßt hat, die Kürzung der Zuschläge bei Mehrarbeit, die Abgeltung des Notdienstes mit nur 10%igem Zuschlag zum Tarifgehalt (welchem?!) statt wie bisher 15% und vieles andere mehr.

Zukunft der Apotheke


aufs Spiel gesetzt
Alle diese Vorschläge bedeuten insgesamt eine Gehaltskürzung von mindestens 22%. Für eine Approbierte der höchsten Berufsjahresgruppe bedeutet dies eine Gehaltskürzung von 5779,- auf 4507,- DM, für eine PKA im ersten Berufsjahr eine Kürzung von 2326,- auf 1814,- DM. Das lassen wir uns als Angestellte in Apotheken nicht bieten! Erst wird uns seit fast einem Jahr mit windigen Argumenten der Abschluß eines Gehaltstarifvertrages vorenthalten, und dann kommen solche Vorschläge auf den Tisch! Wir fordern den ADA auf, umgehend diese Vorschläge zurückzuziehen, denn sie lassen jeglichen Realitätssinn und Gespür für die derzeitige politische Situation vermissen. Die Zeiten der Leibeigenschaft und Lohnsklaverei sind vorbei und sollten auch im letzten Jahr des Jahrtausends nicht von der Apothekerschaft wieder eingeführt werden! Der ADA setzt mit diesen Forderungen ohne Not die Zukunft der Apotheke und damit auch den Arbeitsplatz eines jeden Angestellten und eines jeden Apothekenleiters aufs Spiel!
Bundesvorstand des BVA,
Bereich Presse


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