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Schilddrüsenunterfunktion: Während der Schwangerschaft unbedingt behandeln

Eine Schilddrüsenunterfunktion während der Schwangerschaft stellt eine Gefährdung für das ungeborene Kind dar. Laut einer Studie im New England Journal of Medicine kann bereits eine leichte Unterfunktion der Mutter die Intelligenz des Kindes beeinträchtigen.

Die Blutproben von 25216 Schwangeren aus dem Zeitraum zwischen Januar 1987 und März 1990 untersuchten amerikanische Wissenschaftler vom National Institute of Child Health and Human Development auf die Konzentration von Schilddrüsenhormonen. Dabei identifizierten sie 62 Frauen mit einer Schilddrüsenunterfunktion. Die Kinder dieser Mütter wurden gemeinsam mit 124 Kindern einer Kontrollgruppe auf ihre Intelligenz, Aufmerksamkeit, Sprachvermögen, Lese- und Schulprobleme sowie visuell-motorische Fähigkeiten hin überprüft.

Es zeigte sich, dass der IQ derjenigen Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft hyperthyroid waren, im Schnitt vier Punkte unter dem der Kinder aus der Kontrollgruppe lag. Bei 15 Prozent der Kinder aus hypothyroiden Schwangerschaften lag der IQ unter 85, dies war nur bei 5 Prozent der Kontrollkinder der Fall. Von den 62 betroffenen Frauen hatten 14 während der Schwangerschaft Schilddrüsenhormone zur Behandlung der Unterfunktion erhalten. Die Kinder dieser Mütter zeigten keinen Unterschied zur Kontrollgruppe bezüglich ihrer Intelligenz.

Die Wissenschaftler weisen aufgrund ihrer Ergebnisse daraufhin, dass ein Hypothyroidismus während der Schwangerschaft unbedingt ernst genommen und behandelt werden sollte. Er gehöre zu der Gruppe korrigierbarer Umstände der Schwangerschaft, die die Langzeitgesundheit des Kindes beeinträchtigen können. ral

Quelle: New England Journal of Medicine 1999, Vol. 341, Nr. 8, S. 549-555

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