Berichte

Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft: Alternative Heilmethoden

Die diesjährige Wochenendveranstaltung der DPhG-Landesgruppe Sachsen fand vom 11. bis 13. Juni in Annaberg-Buchholz statt. "Alternative Heilmethoden" standen als übergeordnete Thematik auf dem Programm.

Chinesische Arzneidrogen

In seinem Vortrag "Sicherheit chinesischer Arzneidrogen" führte Mg. Mg. E. Stöger aus Laufen in die Welt der chinesischen Arzneitherapie ein, die von folgenden Worten geleitet wird: "Kaltes erhitze! Heißes kühle ab! Unerfülltes fülle auf! Überflüssiges leere!" In der chinesischen Medizin und somit auch in der Pharmazie spielen Drogen auch heute eine große Rolle. Der Kräuterschatz Chinas umfasst etwa 5000 Pflanzen, von denen ca. 3000 nach Deutschland exportiert und hier von Ärzten verordnet werden; darunter befinden sich auch annähernd 30 toxische Drogen.

Stöger zeigte in Bildern, Bildtafeln und Dias, wie wichtig die Identitätsprüfungen chinesischer Drogen sind, da durch Übersetzung der chinesischen Sprache und falsche Identifizierung der Pflanzen viele Verwechslungsmöglichkeiten gegeben sind. Er gab vielerlei Hinweise für die sachgemäße Identifizierung chinesischer Drogen.

Antihomotoxische Medizin

In seinem Vortrag "Die Antihomotoxische Medizin, Bindeglied zwischen Homöopathie und Schulmedizin" brachte Dr. W. Stock dem Auditorium diese Zusammenhänge in einer Grafik nahe (s. Abb.). Er sprach über die Einteilung der Therapieweisen und ihre Auswirkungen auf den menschlichen Organismus.

Homöopathie

Dr. M. Wiesenauer befasste sich in seinem Vortrag "Homöopathie im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Praxis" mit der Domäne der Homöopathen, d. h. dort anzusetzen, wo konventionelle Methoden nicht greifen. Indem Homöopathie sachgerecht angewendet und die Schulmedizin nicht außen vor gelassen wird, sind auch Therapieerfolge zu verzeichnen. Wiesenauer machte auf eindrucksvolle Weise die Zuhörer mit dem "Pro und Contra" dieser Therapierichtung bekannt.

  • Pro: Heilerfolge und Wirksamkeitsnachweis im Einzelfall;
  • Contra: Keine Wirkstoffmoleküle in hohen Verdünnungen, mystisches Gehabe der Potenzierung.

Das Wesen der Homöopathie besteht darin, durch feine Reize die Regulationsmechanismen im menschlichen Organismus wieder anzustoßen, wobei der menschliche Körper zunächst auch mit einer Verschlimmerung der Krankheit reagieren kann. In dieser Erstverschlimmerung sieht der Homöopath ein Anspringen des Organismus, worauf eine Therapie aufgebaut werden kann.

Alternativmedizin im Aufschwung

Priv.-Doz. Dr. K. L. Resch gab mit seinem Vortrag "Unkonventionelle medizinische Therapierichtungen - Stand und Bedeutung am Ende des 20. Jahrhunderts" einen Überblick über die alternativen Heilmethoden. Er berichtete über Erfahrungen des Forschungsinstitutes für Balneologie und Kurortwissenschaften Bad Elster und zeigte an einigen Beispielen den Anstieg der Alternativmedizin in vielen Ländern der Welt.

International sind beispielsweise die Ausgaben für Behandlungsmaßnahmen in der Alternativmedizin enorm gestiegen. In Zukunft werden Budgetfragen immer wieder in den Vordergrund treten, so dass Prioritäten bei der Mittelvergabe und der Anwendung einzelner Therapierichtungen gesetzt werden müssen.

Umrahmt wurde das Fortbildungswochenende von einem erzgebirgischen Beiprogramm: Schauschmieden im Frohnauer Hammer, Besuch des Erzgebirgsmuseums mit einer Fahrt in einen mittelalterlichen Stollen, Besuch der St.-Annen-Kirche, einer der größten spätgotischen Hallenkirchen in Sachsen.

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