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Robert Koch-Institut: Zahl der Neuerkrankungen an Krebs geringfügig angestiegen
Ein Teil der Zunahme ist durch Veränderungen in der Altersstruktur der deutschen Bevölkerung entstanden. Der größte Teil jedoch ist bei Männern auf eine Erhöhung der Erkrankungsfälle an Darmkrebs (Zunahme um 1200) und Prostatakrebs (Zunahme um 2700) zurückzuführen. Bei Frauen ist besonders die Zunahme der Neuerkrankungen bei Brustkrebs und Lungenkrebs Grund für die insgesamt angestiegene Zahl der Krebsfälle. Während sich für Lungenkrebs die Zahl der Neuerkrankungen bei Männern um 700 verringerte, ist bei Frauen ein Anstieg der Zahl um 800 zu verzeichnen.
Weniger Lungenkrebs bei Männern
Auch im Altersbereich von unter 60 Jahren hat sich gegenüber der letzten Schätzung für das Jahr 1993 bei Frauen die Zahl der Krebsneuerkrankungen erhöht. Auch dies ist hauptsächlich auf eine Zunahme der Neuerkrankungen an Brustkrebs (Zunahme um 900) und an Lungenkrebs (Zunahme um 800) zurückzuführen. Bei Männern kommt es dagegen wegen eines Rückgangs der Erkrankungszahl an Lungenkrebs und an Krebs von Mundhöhle und Rachen zu einer Verringerung der Krebsfälle im Alter von unter 60 Jahren im Vergleich zur letzten Schätzung. Der Rückgang in diesem Altersbereich wird begleitet durch einen Anstieg der Erkrankungsfälle bei Hodenkrebs und Prostatakrebs.
Der Grund für die Zunahme der Lungenkrebsneuerkrankungen bei Frauen und der gleichzeitigen Abnahme bei Männern ist sicher im veränderten Rauchverhalten in den letzten Jahrzehnten zu suchen. Der Anstieg der Meldungen über Neuerkrankungen an Prostatakrebs scheint im Wesentlichen auf den zunehmenden Einsatz neuerer diagnostischer Verfahren, insbesondere der Bestimmung von prostataspezifischem Antigen (PSA) im Serum zurückzuführen zu sein. Dadurch können noch symptomlose bösartige Neubildungen der Prostata frühzeitig entdeckt und behandelt werden.
Dies sind Ergebnisse einer neuen Schätzung der Zahl der jährlichen Neuerkrankungen an Krebs in Deutschland. Da die Krebsregister in Deutschland noch nicht flächendeckend vollzählige Daten zur Zahl der Krebserkrankungen liefern können, ist man auf eine Schätzung angewiesen. Die Schätzung wird regelmäßig vom Robert Koch-Institut vorgelegt und basiert gegenwärtig auf den Neuerkrankungsraten aus dem Krebsregister Saarland unter Berücksichtigung der Mortalitätsunterschiede zwischen dem Saarland und Deutschland. Sie kann auch auf den Internetseiten des RKI (www.rki.de) eingesehen werden.
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