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Zahnfleischerkrankungen: Was können Apotheken leisten?

Entzündungen des Zahnbettes sind trotz medizinischen Fortschritts noch immer bei 75% der Erwachsenen festzustellen. Weil sie in den meisten Fällen völlig schmerzfrei verlaufen, werden sie häufig erst dann bemerkt, wenn bereits Knochenabbau im Zahnhalteapparat stattgefunden hat. Darauf verwies der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e.V., Prof. Dr. Jörg Meyle, aus Anlass des 75-jährigen Bestehens der Organisation in Dresden im September 1999.

Parodontitis ist keine auf den Zahn-, Mund- und Kieferbereich beschränkte Erkrankung. Vielmehr können sich die Folgen einer bakteriellen Entzündung vom Mundraum in den ganzen Körper ausbreiten, erläuterte der Kieler PD Dr. Dr. S. Jepsen. Neuere klinische Studien zeigen ein um 1,5- bis 1,9fach erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen und ein 2,8faches für Schlaganfall. Auch wurden erhöhte Blutzuckerwerte bei Diabetikern festgestellt, die an einer Parodontitis leiden.

Eine Parodontitis tritt auch in Zusammenhang mit Diabetes oder Osteoporose häufiger auf, ebenso bei Rauchern von mehr als 15 Zigaretten am Tag. Grundsätzlich unterschätzt wird hier die Möglichkeit, durch eigenständige Prophylaxe vorzubeugen. Mehr als 80 Prozent der Zahnfleischerkrankungen könnten allein durch eine vollständige Beseitigung von bakteriellen Zahnbelägen, vor allem in den schwer zugänglichen Zahnzwischenräumen, beherrscht oder verhindert werden. Die dazu notwendigen Hilfsmittel wie Zahnseide, Zahnzwischenraumbürstchen, Zahnhölzchen oder medizinische Mundspüllösungen sind noch zu wenig bekannt.

Apothekenteams können sich für die Kundenberatung fit machen auf den BVA-Fortbildungsveranstaltungen in den nachfolgenden Städten. Die Termine werden in den Kalendern von DAZ und PZ veröffentlicht. Veranstaltungsorte sind Bremen, Dresden, Erlangen, Gera, Kassel, Kiel, Leipzig, Magdeburg, Mainz und Plauen.

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