DAZ aktuell

Arzneibudget: Hilferuf der Ärzte

(diz). Am 21. November waren in Hamburg die Arzneibudgets ausgeschöpft. Ärzte verteilen dort "Patienteninformationen", in denen sie ihre Patienten auf diese Situation hinweisen und sie auffordern, an Bundesgesundheitsministerin Fischer zu schreiben. Hier eine solche Patienteninformation, wie sie in Hamburg ausgegeben wird:

Budget für Arznei- und Heilmittel ist aufgebraucht

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, Sie haben im Rahmen der Behandlung Ihrer Krankheit ein Rezept erhalten. Bitte lösen Sie das Rezept in einer Apotheke ein und nehmen Sie das Medikament so ein, wie wir es miteinander besprochen haben.

Ihr Medikament muss ich aus meiner eigenen Tasche bezahlen. Für die Finanzierung von Arzneimitteln sowie Heilmitteln (Massage, Krankengymnastik und weiteres) steht nur ein gesetzlich vorgegebenes Budget zur Verfügung, das in Hamburg mittlerweile aufgebraucht ist, weil es keine Rücksicht nimmt auf die Entwicklung der Krankheiten. Jede weitere Verordnung geht jetzt zu Lasten der Ärztinnen und Ärzte, wobei eine Praxis durchschnittlich mit bis zu 15000 Mark herangezogen werden kann.

Trotzdem kann und will ich mich nicht so wie die Politik verhalten. Sie können sicher sein, dass Sie auch in Zukunft bei mir alle notwendigen Arznei- und Heilmittel erhalten werden. Aber ich kann die Finanzierung nicht auf Dauer übernehmen, sonst werde ich bald die Kosten meiner Praxis nicht mehr aufbringen können.

Deshalb bitte ich Sie, mich beim Kampf gegen die unsinnigen Budgets zu unterstützen. Schreiben Sie der Gesundheitsministerin, denn Frau Fischer hätte das Recht, das Budget den Notwendigkeiten anzupassen. Wenn Sie möchten, können Sie den auf der Rückseite abgedruckten Briefentwurf nutzen. Krankheiten lassen sich nicht budgetieren. Es muss Schluss sein mit der Gängelei - damit ich Sie auch morgen noch gut versorgen kann. Bitte helfen Sie mir dabei.

Ihre behandelnde Ärztin/Ihr behandelnder Arzt

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