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Prisma
Winterwetter für einen klaren Kopf
So zumindest das Ergebnis einer norwegischen Studie, die vor kurzem in der Fachzeitschrift "New Scientist" nachzulesen war. Eigentlich wollte Tim Brennen von der Universität Tromsø nachweisen, dass die dunkle kalte Jahreszeit und die damit verbundene Winterdepression vieler Norweger mit schlechteren Leistungen von Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Konzentration einher geht. Überraschenderweise kam er allerdings zu genau dem umgekehrten Ergebnis.
100 Einwohner von Tromsø nahmen an der Studie teil. Tromsø ist mit seiner geographischen Lage von 300 km oberhalb des Polarkreises die nördlichste Universitätsstadt der Welt und eignet sich hervorragend zur Untersuchung von Lichteinflüssen – zwei Monate lang herrscht im Winter ständige Dunkelheit, zwei Monate im Sommer bleibt es dafür durchgehend hell. Zweimal wurden die Studienteilnehmer verschiedenen Standardtests zur Überprüfung von Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung, Schnelligkeit und Genauigkeit des Denkvermögens unterzogen, einmal im Juni und einmal im Dezember.
Resultat: Die "Winterergebnisse" waren mindestens genauso gut wie die vom Sommer, teilweise sogar besser. "Wir hatten erwartet, Winter-Defizite zu finden", so Brennen "doch der Effekt zeigt sich nicht, und wenn er am 69. Breitengrad nicht sichtbar wird, gibt es keinen Grund zur Annahme, man könnte ihn in London oder New York finden". ral
Quelle: New Scientist vom 25.12.1999, Vol. 164, Nr. 2218
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